Kopfschmerzfragebogen schenkt mehr Gesprächszeit
Auf dem Deutschen Schmerzkongress in Mannheim, der kürzlich in Mannheim stattfand, hat die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) ihren neuen Kopfschmerzfragebogen vorgestellt.
Für eine gute Kopfschmerzbehandlung braucht der Arzt viele Informationen vom Patienten, zum Beispiel zu Kopfschmerzhäufigkeit, Stärke, Charakteristika, Begleitsymptomen, Schmerzmitteleinnahme, Beeinträchtigung im Alltag, Begleiterkrankungen und Medikation. Wenn der Patient diese Informationen bereits vorab zu Hause anhand des Fragebogens zusammenstellt, bleibt in der Sprechstunde mehr Zeit für das persönliche Gespräch und die Beratung.
Der Kopfschmerzfragebogen kann in Papierform oder als ausfüllbares PDF genutzt werden. Neben den oben genannten Informationen sind auch validierte Skalen enthalten, z.B. zur Erfassung von Depression, Angst, Stress, Beeinträchtigung im Alltag und Lebensqualität. So kommen Patienten gut vorbereitet und mit allen wichtigen Informationen in die Sprechstunde. Der von der DMKG als Fachgesellschaft konsentierte Fragebogen kann im Rahmen der Qualitätsvereinbarung Schmerztherapie zur Dokumentation eingesetzt werden. Lars Neeb, Präsident der DMKG sagt: „Der DMKG-Kopfschmerzfragebogen ist ein wichtiger Schritt zur Qualitätssicherung der Kopfschmerzbehandlung in Deutschland.“
Idealerweise wird der DMKG-Kopfschmerzfragebogen mit einem Kopfschmerzkalender kombiniert. Eine Vorlage findet sich am Ende des Fragebogens. Alternativ kann auch die kostenlose DMKG-App als elektronischer Kopfschmerzkalender genutzt werden. Ruth Ruscheweyh, Leiterin des Kopfschmerzregisters der DMKG, berichtet: „Die DMKG-App wurde 2020 eingeführt und wird seitdem kontinuierlich weiterentwickelt und sehr gut angenommen. Aktuell nutzen mehr als 30.000 Personen in Deutschland die DMKG-App.“
Für die nächsten ein bis zwei Jahre sei geplant, den Kopfschmerzfragebogen auch in digitaler Form zur Verfügung zu stellen. Eine Möglichkeit, den Kopfschmerzfragebogen bereits jetzt digital zu nutzen, ist die Teilnahme an dem Projekt „Kopfschmerzregister der DMKG“, das Patienten und Ärzte digital vernetzt und auch Daten für die Kopfschmerzforschung generiert. Hier nehmen aktuell 35 Kopfschmerzpraxen und -Zentren in Deutschland und ca. 4.000 Patienten teil. Mithilfe der dort erfassten Daten können wichtige Fragestellungen beantwortet werden, z.B. zuletzt die Frage, wie groß die Reduktion der kopfschmerzbezogenen Beeinträchtigung sein muss, um eine für Patienten bedeutsame Besserung darzustellen.
Auch für die Diagnosestellung seltener Kopfschmerzarten sei der DMKG-Kopfschmerzfragebogen gut geeignet. Ein Spezialfall ist der Clusterkopfschmerz, eine weniger häufige aber besonders schwere Kopfschmerzform, für die andere Informationen und Kalender notwendig sind. Daher gibt es das Clusterkopfschmerz-Modul als Ergänzung zum DMKG-Kopfschmerzfragebogen. Und auch hier steht eine App zur Verfügung: die DMKG Cluster-App als Kopfschmerzkalender speziell für Clusterkopfschmerz-Patienten.
Fragebogen/Registrierung
https://dmkg.de/dmkg-kopfschmerzfragebogen
Weiterführende Literatur
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