Internationale Kampagne zur Meldung von Nebenwirkungen

von | Nov. 8, 2024 | Gesundheit, Nicht kategorisiert, Politik

Unter dem Motto „Preventing Side Effects“ findet noch bis zum bis 10. November die MedSafetyWeek 2024 statt. In diesem Jahr stehen Medikationsfehler und vermeidbare Nebenwirkungen im Mittelpunkt. Die MedSafetyWeek wird von Arzneimittelbehörden weltweit ausgerufen mit dem Ziel, für das Melden von Nebenwirkungen zu sensibilisieren. Darauf weist die Bundesärztekammer (BÄK) in einer entsprechenden Mitteilung hin.

Hintergrund: In Deutschland sollen Ärztinnen und Ärzte gemäß ihrer Berufsordnung vermutete Nebenwirkungen an die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) melden. Dabei ist bereits der Verdacht auf eine Nebenwirkung für eine Meldung ausreichend. Die AkdÄ wertet die Meldungen wissenschaftlich-fachlich aus. “Die Ärztinnen und Ärzte tragen daher mit einer Meldung zur Verbesserung der Arzneimitteltherapie- und Patientensicherheit bei”, so die BÄK.

Symbolbild. Credits: Pexels.com
Symbolbild. Credits: Pexels.com

Patientinnen und Patienten oder deren Angehörige können vermutete Nebenwirkungen online an die zuständigen Bundesoberbehörden, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte oder an das Paul-Ehrlich-Institut, melden.

Weitere Informationen und Materialien zur MedSafetyWeek gibt es im aktuellen Bulletin zur Arzneimittelsicherheit sowie beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und dem Paul-Ehrlich-Institut.

Basierend auf den aktuellsten verfügbaren Daten für 2023 lässt sich folgendes Bild der Arzneimittel-Nebenwirkungen in Deutschland zeichnen:

Aktuelle Statistiken 2023

Die Gesamtzahl der gemeldeten Verdachtsfälle von unerwünschten Arzneimittelwirkungen belief sich auf 2.631 Fälle, was einen Anstieg um 292 Fälle im Vergleich zum Vorjahr darstellt[2].

Aufschlüsselung der Meldungen:

  • 2.299 Fälle (87,4%) betrafen Nebenwirkungen von Fertigarzneimitteln
  • 242 Fälle (9,2%) waren Medikationsfehler
  • 34 Fälle (1,3%) betrafen Arzneimittelmissbrauch
  • 56 Fälle (2,1%) betrafen andere Produktgruppen[2]

Besondere Kategorien

Von den gemeldeten Fällen wurden 730 als schwerwiegend eingestuft und mussten innerhalb von 15 Tagen an die zuständigen Bundesoberbehörden weitergeleitet werden[2]. Etwa 163 Meldungen (6%) standen im Zusammenhang mit einer Arzneimittelsubstitution[2].

Qualitätsmängel

Zusätzlich zu den Nebenwirkungen wurden 5.689 Verdachtsmeldungen zu Qualitätsmängeln registriert. Die häufigsten Probleme waren:

  • Verpackungsfehler
  • Mechanische Defekte
  • Galenische Mängel
  • Deklarationsmängel[2]

Die europäische Arzneimittelagentur EMA führt eine öffentlich zugängliche Datenbank, in der diese Verdachtsfälle von Nebenwirkungen dokumentiert und monatlich aktualisiert werden[1]. Diese Daten werden nach verschiedenen Kriterien wie Art der Nebenwirkung, Alter, Geschlecht und Region ausgewertet[1].

Quellen:
[1] https://www.vfa.de/de/arzneimittel-forschung/arzneimittelsicherheit/nebenwirkungsstatistiken-jetzt-oeffentlich.html
[2] https://www.abda.de/fuer-apotheker/arzneimittelkommission/amk/zahlen-und-fakten/
[3] https://www.adrreports.eu/de/
[4] https://www.pei.de/DE/arzneimittelsicherheit/pharmakovigilanz/uaw-daten/uaw-daten-node.html
[5] https://www.bfarm.de/DE/Arzneimittel/Pharmakovigilanz/Risiken-melden/Europaeische-Datenbank-UAW/_node.html

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