Hochdosiertes Vitamin D: Kein Nutzen bei metastasiertem Dickdarmkrebs

In einer doppelblinden, randomisierten klinischen Phase-3-Studie unter der Leitung von Forschern des Dana-Farber Cancer Institute, die in mehreren hundert Krebszentren in den USA durchgeführt wurde, wurde der Zusatz von hochdosiertem Vitamin D3 zur Standardbehandlung von Patienten mit unbehandeltem metastasiertem Darmkrebs getestet. 

Dazu erhielten mehr als als 450 Patienteneine Standard-Chemotherapie plus Bevacizumab und wurden nach dem Zufallsprinzip einer hochdosierten oder einer Standarddosis Vitamin D3 zugewiesen. Das Team beobachtete bei der zusätzlichen Gabe von hochdosiertem Vitamin D3 keine zusätzlichen Nebenwirkungen oder toxischen Wirkungen.

Allerdings verzögerte die zusätzliche Gabe von hochdosiertem Vitamin D3 zur Standardbehandlung das Fortschreiten der Krebserkrankung nicht stärker als Vitamin D3 in Standarddosierung, so die Analyse des Teams nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 20 Monaten.

Ein potenzieller Nutzen von hochdosiertem Vitamin D3 wurde indes bei Patienten mit linksseitiger Erkrankung (d. h. Primärtumoren, die im absteigenden Dickdarm, im Sigmakolon oder im Rektum entstehen) beobachtet und muss den Medizinern zufolge weiter untersucht werden.

Bedeutung: Die SOLARIS-Studie wurde durch frühere Forschungsarbeiten angeregt, die darauf hindeuteten, dass höhere Vitamin-D-Spiegel im Blut mit einer verbesserten Überlebensrate bei metastasierendem Darmkrebs einhergehen und dass die zusätzliche Gabe von hochdosiertem Vitamin D3 zur Standardtherapie das progressionsfreie Überleben möglicherweise verbessern könnte.

Die SOLARIS-Ergebnisse legen jedoch nahe, dass hochdosiertes Vitamin D3 nicht als Behandlung für Patienten mit unbehandeltem metastasiertem Dickdarmkrebs empfohlen werden kann.

Original Paper:

European Society for Medical Oncology 2024, Abstract LBA26

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