Hauptsache, Bewegung: Selbst “Wochenend-Krieger” profitieren
Egal, ob die empfohlene wöchentliche Menge an körperlicher Aktivität mehrfach pro Woche in kleineren Einheiten oder konzentriert am Wochenende absolviert wird: Beides kann vor mehr als 200 Krankheiten schützen.
Beschäftigt mit der Arbeit und anderen Verpflichtungen konzentrieren manche Menschen ihre mäßige bis starke körperliche Betätigung auf ein oder zwei Tage in der Woche oder am Wochenende. Eine Studie unter der Leitung von Forschenden des Massachusetts General Hospitel, einem Gründungsmitglied des Mass General Brigham, hat herausgefunden, dass auch dieses Bewegungsmuster mit einem geringeren Risiko für die Entwicklung von 264 zukünftigen Krankheiten verbunden ist und das Risiko ebenso wirksam senkt wie eine gleichmäßigere Bewegungsaktivität.
“Hier zeigen wir den potenziellen Nutzen von “Wochenendkrieger”-Aktivitäten für das Risiko nicht nur von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern auch von zukünftigen Krankheiten, die das gesamte Spektrum abdecken, von Krankheiten wie chronischen Nierenerkrankungen bis hin zu Stimmungsstörungen und darüber hinaus”, sagt Co-Autor Shaan Khurshid, Mitglied der Fakultät des Demoulas Center for Cardiac Arrhythmias am Massachusetts General Hospital.
In den Leitlinien wird empfohlen, sich mindestens 150 Minuten pro Woche mäßig bis stark körperlich zu betätigen, um die allgemeine Gesundheit zu erhalten.
Khurshid und Co-Autor Patrick Ellinor, Chefarzt der Kardiologie und Co-Direktor des Corrigan Minehan Heart Center am Massachusetts General Hospital, und ihre Kollegen analysierten Informationen über 89 573 Frauen und Männer. Die Probanden trugen Bewegungsmesser am Handgelenk, die ihre gesamte körperliche Aktivität und die Zeit aufzeichneten, die sie eine Woche lang mit unterschiedlicher Intensität trainierten.
Anschließend untersuchte das Team den Zusammenhang zwischen dem Bewegungsverhalten und dem Auftreten von 678 Erkrankungen aus 16 verschiedenen Bereichen, darunter psychische Erkrankungen, Erkrankungen des Verdauungssystems, neurologische Erkrankungen und andere Kategorien.
Die Analysen der Forscher ergaben, dass sowohl “Wochenend-Krieger” als auch regelmäßige körperliche Aktivität im Vergleich zu Inaktivität mit einem deutlich geringeren Risiko für über 200 Krankheiten verbunden waren. Am stärksten waren die Assoziationen bei kardiometabolischen Erkrankungen wie Bluthochdruck (23 Prozent geringeres Risiko bei “Wochenend-Kriegern” bzw. 28 Prozent geringeres Risiko derjenigen, die über die Woche verteilt Sport trieben) und Diabetes (43 Prozent bzw. 46 Prozent geringeres Risiko). Die Assoziationen erstreckten sich jedoch auch auf alle getesteten Krankheitskategorien.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass körperliche Aktivität im Großen und Ganzen das Risiko künftiger Krankheiten, insbesondere kardiometabolischer Erkrankungen, senkt. “Da die Vorteile von Wochenendaktivität und regelmäßiger körperlicher Betätigung ähnlich zu sein scheinen, könnte das Gesamtvolumen der körperlichen Betätigung ausschlaggebend sein und nicht das Bewegungsmuster”, sagte Khurshid. “Künftige Interventionen, bei denen die Wirksamkeit konzentrierter Aktivität zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit getestet wird, sind gerechtfertigt, und die Patienten sollten ermutigt werden, sich leitlinienkonform körperlich zu betätigen, und zwar nach dem Muster, das für sie am besten geeignet ist.”
Originalpublikation
Kany S et al. “Associations of ‘Weekend Warrior’ Physical Activity With Incident Disease and Cardiometabolic Health”. Circulation DOI: 10.1161/CIRCULATIONAHA.124.068669
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