DEGEMED fordert mehr Themenvielfalt im Wahlkampf
Die Migrationspolitik dominiert den Wahlkampf unverhältnismäßig. Medien und Politik müssen gesundheits-, wirtschaftspolitische und soziale Themen wieder in den Fokus der Diskussionen rücken. Das zumindest fordert die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation e.V. (DEGEMED).
„Wir müssen endlich den thematischen Isolationismus beenden. Wir leben in einer komplexen Welt, in der Gesundheitsversorgung, soziale Sicherheit und Wirtschaftskraft in einer direkten Wirkungsketten miteinander interagieren“, formuliert Dr. Constanze Schaal, Vorstandsvorsitzende der DEGEMED, den Kern ihrer Debattenkritik.
Die Gesundheitsversorgung betreffe uns alle: 45 Millionen Beschäftigte, 21 Millionen Rentner_innen sowie 14 Millionen Kinder und Jugendliche seien darauf angewiesen, in jedem Lebensalter gut versorgt zu werden. Prävention, Rehabilitation und Nachsorge seien zentrale Bestandteile dieser Gesundheitsversorgung. Reha ermögliche Teilhabe und rette Lebensläufe, wenn Unfall oder Krankheit die eigene Existenz bedrohen. Zugleich seihen Reha-Einrichtungen als Unternehmen selbst Teil der volkswirtschaftlichen Wertschöpfungskette. Und, last but not least, eine schwächelnde Gesamtwirtschaft führe zum Nachfragerückgang bei Präventions- und Reha-Leistungen.

„Wir brauchen eine abgestimmte Politik, die Gesundheit, Erwerbsfähigkeit, Wohlstand und soziale Gerechtigkeit als zusammenhängende Themen begreift und zukunftsfähig gestaltet. Isolierte politische Ressortentscheidungen ohne Berücksichtigung der systemischen Konsequenzen und Abhängigkeiten werden den Herausforderungen der kommenden Jahre nicht gerecht. Eine zukunftsorientierte Sozial- und Gesundheitspolitik muss integrativ gedacht werden und langfristige Lösungen schaffen“, betont Dr. Constanze Schaal.
Deshalb ruft die DEGEMED zu einer vielfältigen Auseinandersetzung im Wahlkampf auf. „Die medizinische Rehabilitation, Prävention und Vorsorge ist für die Gesundheitsversorgung von Menschen in Deutschland essenziell. Jährlich nehmen rund eine Million Patientinnen und Patienten eine Reha-Leistung in Anspruch und finden erfolgreich zurück in ihren Alltag. Gleichzeitig stehen viele Reha- und Vorsorgeeinrichtungen unter Druck – sei es durch Fachkräftemangel, steigende Kosten oder bürokratische Hürden. Es ist höchste Zeit, dass diese Herausforderungen im politischen Diskurs mehr Aufmerksamkeit erhalten“, ergänzt der stellvertretende DEGEMED-Vorsitzende Dr. Maik Fischer.
Über die DEGEMED
Die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation e.V. (DEGEMED) ist der Spitzenverband der medizinischen Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland. Sie setzt sich für eine starke und zukunftsfähige Reha-Branche ein und fördert die Qualität, Vernetzung und Wettbewerbsfähigkeit der Einrichtungen.
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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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