BÄK-Präsident: Arztpraxen und Krankenhäuser sind für Mitarbeiter „mitunter Gefahrenzonen“

von | März 12, 2025 | Nicht kategorisiert, Politik

Europaweit warnen Ärzteschaft, Pflege und weitere Beschäftigte vor zunehmender Gewalt im Gesundheitswesen. Die europäische Vereinigung der Ärztekammern (Conseil Européen des Ordres Médicaux, CEOM) hat deshalb den 12. März zum europäischen Tag gegen Gewalt im Gesundheitswesen ausgerufen. In diesem Jahr wird dieser Aktionstag zum sechsten Mal begangen.

In Deutschland war fast die Hälfte aller niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte und ihrer Praxisteams in den letzten fünf Jahren mit körperlicher Gewalt konfrontiert. Unter den Krankenhausärzten berichten mehr als 40 Prozent, dass die Gewalt in den letzten fünf Jahren zugenommen hat. Auch die polizeiliche Kriminalstatistik weist seit 2019 einen massiven Anstieg von sogenannten Rohheitsdelikten im Gesundheitswesen aus.

Die Gewalt gegen Ärztinnen und Ärzte nimmt zu. Symbolbild. Credits: Pixabay
Die Gewalt gegen Ärztinnen und Ärzte nimmt zu. Symbolbild. Credits: Pixabay

„Arztpraxen und Krankenhäuser sind Orte der Genesung und des Vertrauens. Für die dort Beschäftigten sind sie mitunter aber auch echte Gefahrenzonen“, sagte Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt vor dem Aktionstag. Die Ärztekammern in Deutschland setzten sich intensiv dafür ein, Ärztinnen und Ärzte besser vor verbalen und körperlichen Angriffen zu schützen. Neben der Einrichtung von Meldeadressen, Ombudsstellen und Beratungsangeboten bestehe ein vielfältiges Angebot an Fortbildungen zu Gewaltprävention, Konfliktmanagement, Deeskalationstrainings, Selbstverteidigungstechniken und Eigensicherung in beruflichen Ausnahmesituationen.

„Vor allem aber muss der Staat seinem Schutzauftrag für die Beschäftigten im Gesundheitswesen nachkommen. Angriffe auf Ärzte in Kliniken und Praxen, auf Rettungskräfte und Feuerwehrleute müssen in der Praxis schärfer bestraft werden. Gewaltdelikte müssen konsequent und unmittelbar verfolgt und geahndet werden“, forderte Reinhardt. Er bekräftigte zudem seine Forderung nach Meldesystemen für Angriffe auf Einsatzkräfte und medizinisches Personal, in denen die Betroffenen die entsprechenden Fälle unkompliziert anzeigen und so auch dokumentieren können.

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