Exoskelett-Training für feinmotorische Aufgaben im Weltall erfolgreich getestet

von | Juni 20, 2025 | Forschung, Gesundheit, Nicht kategorisiert

Ein Forschungsteam des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) und der Universität Duisburg-Essen (UDE) hat bei der 44. Parabelflugkampagne der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR in Bordeaux vom 8. bis 13. Juni 2025 ein robotisches Exoskelett getestet, um feinmotorische Aufgaben unter Weltraumbedingungen zu trainieren. Ziel ist es, realitätsnahe und kostengünstige Trainingsmethoden für Astronauten zu entwickeln, da Schwerelosigkeit Tätigkeiten wie Reparaturen oder Experimente erschwert.

Konzentriert bei der Sache: Operatoren und Testpersonen während des Experiments | Quelle: Novespace | Copyright: Novespace
Konzentriert bei der Sache: Operatoren und Testpersonen während des Experiments | Quelle: Novespace | Copyright: Novespace 

Im Rahmen des Projekts „MikroBeM“ und des INNOSpace-Netzwerks „Space2Health“ wurde ein aktives Exoskelett eingesetzt, das das Eigengewicht der Arme kompensiert und so Bewegungen simuliert, die der Schwerelosigkeit ähneln. Während drei Parabelflügen im Airbus A310 Zero G, die jeweils rund elf Minuten Mikrogravitation erzeugten, führten sechs Testpersonen feinmotorische Aufgaben aus. Sie sollten mit dem Zeigefinger eine Zielscheibe auf einem Touchscreen treffen, während Muskel- und Gehirnaktivität sowie Bewegungstrajektorien aufgezeichnet wurden. Die Hälfte der Teilnehmer hatte zuvor mit dem Exoskelett trainiert, die andere nicht.

Das Experiment verlief reibungslos, und 276 von 279 geplanten Datensätzen wurden erfolgreich erhoben. Die Ergebnisse sollen zeigen, ob Exoskelett-Training die Übertragbarkeit erlernter Fähigkeiten auf Schwerelosigkeit ermöglicht und die Arbeitsbelastung von Astronauten senken kann. Langfristig könnte die Technologie nicht nur Raumfahrtmissionen verbessern, sondern auch Anwendungen in Rehabilitation und Robotik fördern. Projektleiter Marc Tabie betonte den erfolgreichen Ablauf und die hochwertige Datenbasis als Grundlage für weitere Analysen.

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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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