Mpox: Das Labor kommt zu den Proben

von | Aug 26, 2024 | Allgemein, Featured, Forschung, Gesundheit

Der Erreger der Affenpocken, das Monkeypox virus, ist ein Virus aus der Gattung Orthopoxvirus in der Unterfamilie Chordopoxvirinae der Pockenviren. Credits; NIAID

Die EAC Mobile Labs haben die Möglichkeiten der Eindämmung von Epidemien in Ostafrika erheblich erweitert. Sie haben sich schon mehrfach bewährt: während der SARS-CoV-2-Pandemie etwa, beim Ebola-Virus-Ausbruch von 2022 in Uganda, letztes Jahr beim Marburg-Virus-Ausbruch in Tansania und gerade erst in diesem Jahr beim Gelbfieber-Ausbruch im Südsudan.

Die Idee dahinter: Nicht die Proben kommen zum Labor, sondern das Labor kommt zu den Proben. Denn die mobilen Labore können auch in Gesundheitszentren entlegener Gemeinden eingerichtet werden. Das erspart lange Transporte zum Zentrallabor in der Hauptstadt. Und die Zeit von der Probenentnahme bis zum Testergebnis verkürzt sich von teils mehreren Tagen auf etwa acht Stunden. In der gewonnenen Zeit kann das medizinische Personal vor Ort bereits Patient:innen behandeln und gegebenenfalls isolieren, die Bevölkerung informieren und, wenn möglich, Impfkampagnen starten.

Die EAC Mobile Labs sind ein Netzwerk aus neun mobilen Laboren in acht ostafrikanischen Staaten (Burundi, Demokratische Republik Kongo, Kenia, Ruanda, Somalia, Südsudan, Tansania und Uganda). Die Labore bestehen aus Probeannahmebereiche, mobilen Gloveboxen, PCR- Werkbänken und PCR-Maschinen sowie, falls erforderlich, ELISA-Modulen für serologische Untersuchungen. Das komplette Material kann in Kisten verpackt und mit Lastwagen in schwer erreichbare Regionen transportiert werden. Erst 2022 hat das Laborpersonal in fünf Ländern eine umfassende Mpox-Diagnose-Schulung durchlaufen. Die EAC Mobile Labs wurden mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bzw. durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eingerichtet.

Das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) ist Deutschlands größte Einrichtung für Forschung, Versorgung und Lehre auf dem Gebiet tropentypischer und neu auftretender Infektionskrankheiten. Aktuelle thematische Schwerpunkte bilden Malaria, hämorrhagische Fieberviren, vernachlässigte Tropenerkrankungen (NTDs), Immunologie, Epidemiologie und die Klinik tropischer Infektionen sowie die Mechanismen der Übertragung von Viren durch Stechmücken. Für den Umgang mit hochpathogenen Viren und infizierten Insekten verfügt das Institut über Laboratorien der höchsten biologischen Sicherheitsstufe (BSL4) und ein Sicherheits-Insektarium (BSL3). In zahlreichen Ländern des Globalen Südens unterstützt das BNITM beim Aufbau von (mobilen) Laborkapazitäten.


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