Toxische Tampons im Visier der US-Gesundheitsbehörde FDA

von | Sep 12, 2024 | Allgemein, Gesundheit

Millionen Tampons sind mit insgesamt 16 Metallen, darunter Arsen, Quecksilber und Blei, kontaminiert (wir berichteten). Jetzt hat die US-Gesundheitsbehörde FDA eine groß angelegte Untersuchung angekündigt. Der Grund: Die toxischen Schwermetalle können über das Blut in den Organismus der Tampons-tragenden Frauen gelangen.

Entsprechend heißt es in der Mitteilung der FDA:

“Die FDA ist sich der Bedenken über die Sicherheit von Tampons bewusst, nachdem in einer Studie aus dem Jahr 2024 bei Laboruntersuchungen Metalle in Tampons gefunden wurden. Wir möchten die Öffentlichkeit darüber aufklären, dass Tampons, bevor sie in den USA legal verkauft werden können, die FDA-Anforderungen an Sicherheit und Wirksamkeit erfüllen müssen. Die Hersteller müssen das Produkt und seine Bestandteile vor, während und nach der Herstellung testen. Bevor ein Produkt auf den Markt gebracht wird, führt das herstellende Unternehmen eine Biokompatibilitätsprüfung durch, die Teil der Sicherheitsprüfung ist und von der FDA vor der Marktzulassung überprüft wird”.

Die FDA will Tampons untersuchen. Symbolbild. Credits: Pixabay
Die FDA will Tampons untersuchen. Symbolbild. Credits: Pixabay

Eine Studie in Environment International, die Besorgnis erregte, untersuchte 30 Tampons von 14 Marken und 18 Produktlinien auf 16 Metalle. Die Forscher entdeckten messbare Mengen aller 16 Metalle, einschließlich erhöhter Werte giftiger Substanzen wie Blei und Arsen. Da es für Blei keinen “sicheren” Grenzwert gibt, betonten die Studienautoren die Notwendigkeit weiterer Forschung, um festzustellen, ob Metalle in den Blutkreislauf gelangen können.

Mitglieder des Democratic Women’s Caucus verwiesen in einem Schreiben an den FDA-Kommissar Robert Califf auf die Studie. Die Abgeordneten drängten die FDA dazu, Bedenken bezüglich der Sicherheit von Inhaltsstoffen in Tampons und deren möglichen gesundheitlichen Folgen schnell zu klären.

Die FDA hat bereits am am Dienstag dieser Woche eine Antwort veröffentlicht, in der sie erklärt, dass ihr die Studie aus dem Jahr 2024 bekannt ist. Entsprechende wolle man mit den jetzt angekündigten Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit von Tampons in den USA beitragen. Um festzustellen, ob Tampons ein Gesundheitsrisiko darstellen, habe die Behörde eine unabhängige Überprüfung der Literatur in Auftrag gegeben und eine interne Laborstudie begonnen.

Die FDA möchte durch die Auswertung von Literaturdaten ein besseres Verständnis für das Vorkommen von Chemikalien in Tampons und deren gesundheitliche Auswirkungen erlangen. Der Gesetzgeber hat zwei Studien angeführt, die für die Überprüfung von Bedeutung sein könnten. Eine im Jahr 2014 veröffentlichte Studie deutet darauf hin, dass Tampons winzige Risse in der Vagina verursachen können, durch die Chemikalien in den Körper eindringen können. Eine weitere Studie aus dem Jahr 2019 ergab, dass die Quecksilberkonzentration im Blut von Tamponnutzerinnen erhöht war.

„Die FDA wird die Ergebnisse der Literaturrecherche und der Labortests öffentlich bekannt geben, sobald sie vorliegen und von Fachleuten geprüft wurden.

Die in den USA verkauften Tampons sind nach einer 510(k)-Leitlinie zugelassen, die die FDA im Jahr 2005 veröffentlicht hat. Der Abschnitt der Leitlinien über Gesundheitsrisiken behandelt unerwünschte Gewebereaktionen, vaginale Verletzungen, vaginale Infektionen und das toxische Schocksyndrom. Es gibt keinen spezifischen Hinweis auf Metalle oder den systemischen Kreislauf.

Original Paper:

Biocompatibility and Toxicology Program: Research on Medical Devices, Biocompatibility, and Toxicology | FDA

Tampons as a source of exposure to metal(loid)s – ScienceDirect

Lesen Sie auch:

EILMELDUNG: Millionen Tampons enthalten Arsen, Cadmium und Blei – MedLabPortal

PFAS bleiben weiterhin ein ernsthaftes Problem – MedLabPortal

Molekularer Test deckt Gebärmutterhalskrebs besser auf als der PAP-Abstrichtest – MedLabPortal


Die Beiträge im News-Bereich werden erstellt vom X-Press Journalistenbüro

Gender-Hinweis. Die in diesem Text verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich immer gleichermaßen auf weibliche, männliche und diverse Personen. Auf eine Doppel/Dreifachnennung und gegenderte Bezeichnungen wird zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet.