Sonderausgabe von „Nature Reviews Cardiology“ beleuchtet Stoffwechselveränderungen bei Herzinsuffizienz

Die kardiologische Fachzeitschrift „Nature Reviews Cardiology“ widmet ihre aktuelle Sonderausgabe den Stoffwechselveränderungen bei Herzinsuffizienz und veröffentlicht vier Artikel des EU-geförderten Netzwerks COST Action EU-METAHEART sowie ein Editorial von Prof. Dr. Christoph Maack, Vorsitzender des Konsortiums und Sprecher des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz (DZHI) in Würzburg. Herzinsuffizienz betrifft 10 bis 20 Prozent der über 70-Jährigen in Europa und wird als Systemerkrankung betrachtet, die durch Wechselwirkungen zwischen Herz, Stoffwechsel und anderen Organen geprägt ist.

Das Netzwerk EU-METAHEART, gestartet im Oktober 2023, erforscht metabolische Veränderungen bei Herzschwäche, die in den Mitochondrien – den zellulären Kraftwerken – stattfinden. Die Sonderausgabe stellt die vier Forschungsschwerpunkte vor: Zellstoffwechsel im Herzmuskel, Stoffwechselveränderungen in Blutgefäßen, Immunmetabolismus und Mechano-Energetik. Letztere, der Fokus von Maack, untersucht das Missverhältnis zwischen Energieversorgung und -bedarf, das bei Herzinsuffizienz oxidativen Stress auslöst und das Herz schädigt. Während Medikamente wie ACE-Hemmer oder Betablocker bei eingeschränkter Pumpfunktion (HFrEF) wirken, bleibt die Therapie bei erhaltener Pumpfunktion (HFpEF) eine Herausforderung. Neue Ansätze, wie SGLT-2-Hemmer oder GLP-1-Rezeptor-Agonisten, zeigen jedoch vielversprechende Effekte durch verbesserte Energieverwertung.
Die Arbeitsgruppe „Vaskuläre Dysfunktion“ analysiert Durchblutungsstörungen, die bei HFrEF durch verengte Herzkranzgefäße und bei HFpEF durch beeinträchtigte Kleinstgefäße entstehen. Weitere Gruppen untersuchen, wie Stoffwechselprodukte die Herzmuskelzellen belasten und wie Entzündungsprozesse durch Immunmetabolismus das Herz beeinflussen. EU-METAHEART, mit Forschenden aus 43 Ländern, fördert den Austausch durch Kurzzeit-Forschungsaufenthalte (STSM) und Veranstaltungen wie die Training School und Konferenz in Würzburg im September 2024. Diese Aktivitäten stärken junge Wissenschaftler und strukturschwächere Länder, um die europäische Forschungszukunft zu sichern.
Mit jährlich über 200.000 Euro gefördert, schafft EU-METAHEART eine Plattform für innovative Ansätze in der Herzinsuffizienz-Forschung. Die Würzburger Expertise, insbesondere durch die Kombination verschiedener Techniken und Modelle, macht die Stadt zu einem zentralen Knotenpunkt dieses Netzwerks.
Originalpublikation:
https://www.nature.com/articles/s41569-025-01181-8
https://www.nature.com/articles/s41569-025-01167-6
https://www.nature.com/articles/s41569-025-01165-8
https://www.nature.com/articles/s41569-025-01163-w
https://www.nature.com/articles/s41569-025-01166-7
Weitere Informationen:
https://cost-metaheart.eu/
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