Seltener Fall von gelatinösem Urin bei Harnwegsinfektion diagnostiziert

Ein 81-jähriger Mann stellte sich mit Schmerzen im Harnröhrenbereich und einem Schweregefühl im Unterbauch ohne erkennbare Auslöser in einer Klinik vor. Seine Vorgeschichte umfasste Bluthochdruck und chronische Bronchitis mit Emphysem. Bei der Aufnahme zeigte die körperliche Untersuchung eine Druckempfindlichkeit im Unterbauch. Eine Urinanalyse aus einer Katheterprobe ergab gelben, gelatinösen und hochviskosen Urin mit einem pH-Wert von 8,5, starker Proteinurie sowie zahlreichen Bakterien, roten und weißen Blutkörperchen und sargdeckelförmigen Struvitkristallen.

Der Patient wurde mit einer Harnwegsinfektion (HWI) diagnostiziert, die selten zu gelatinösem Urin führt. Struvitkristalle entstehen in alkalischem Urin durch bakterielle Infektionen, bei denen Ammoniak durch bakterielle Urease freigesetzt wird, was die Kristallbildung fördert. Diese Kristalle können Klumpen bilden und die gelatinöse Konsistenz verursachen. Andere Ursachen wie gelartiges Material aus Windeln, Prostatitis mit Proteinverklumpung oder Erkrankungen wie multiples Myelom, die abnormale Proteine im Urin verursachen, wurden in Betracht gezogen.
Nach einer Antibiotikabehandlung normalisierte sich der Urin des Patienten allmählich, und er konnte entlassen werden. Der Fall unterstreicht die Notwendigkeit, gelatinösen Urin als Hinweis auf potenziell schwerwiegende Infektionen oder andere Erkrankungen gründlich abzuklären.
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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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