Roland Berger Studie: Über ein Viertel der Krankenhäuser in Deutschland vor dem Aus
Besonders schlecht stehen Häuser in öffentlicher Trägerschaft da: Nur acht Prozent von ihnen konnten ein positives Jahresergebnis verbuchen, 84 Prozent schrieben Verluste, 21 Prozentpunkte mehr als 2022.
Am besten geht es Kliniken in freigemeinnütziger Trägerschaft: Immerhin 24 Prozent konnten ein positives Jahresergebnis ausweisen, allerdings waren auch von ihnen 58 Prozent defizitär. Zu diesen Ergebnissen kommt die Roland Berger Krankenhausstudie 2024, für die über 650 Führungskräfte im deutschen Krankenhausmarkt befragt wurden. Zudem zeigt sie, dass die seit vielen Jahren anhaltende Ergebniskrise mehr und mehr auch zu einer Liquiditätskrise wird: 53 Prozent der Führungskräfte sehen die Liquidität ihres Hauses aktuell gefährdet. Im Durchschnitt stufen die Befragten 28 Prozent der Krankenhäuser kurzfristig als insolvenzgefährdet ein.
Neben 84 Prozent der öffentlichen Kliniken weisen auch 71 Prozent der privat geführten Krankenhäuser für 2023 negative Jahresabschlüsse aus.
Die Studie macht zudem auf einen interessanten Aspekt aufmerksam: Maximalversorger und große Kliniken sehen die Zukunftsperspektiven optimistisch. Den Grund fassen sie Autoren der Studie wie folgt zusammen:
“Langfristig rechnen die Führungskräfte größerer Krankenhäuser jedoch mit einer Verbesserung der Wirtschaftlichkeit, während die Führungskräfte kleinerer Krankenhäuser auch langfristig von einer Verschlechterung der Situation ausgehen. Dieser Widerspruch erklärt sich daraus, dass größere Marktteilnehmer erwarten, dass durch eine prognostizierte Marktbereinigung (wirtschaftliche) Chancen für die verbleibenden Akteure entstehen. Aktuell noch gebundene Ressourcen, so die Erwartung, könnten durch eine Konsolidierung freigesetzt und zwischen den verbleibenden Akteuren neu verteilt werden. Auch das derzeit in den bestehenden Strukturen gebundene Personal könnte dann unter Umständen zielgerichteter eingesetzt werden”
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