Parkinson: Cholesterin-Abbau im Gehirn aufgrund veränderter Gene gestört
Störungen beim Cholesterin-Abbau im Gehirn, bedingt durch Änderungen in Cytochrom P450-Genen, können zur Ausprägung der Parkinson-Erkrankung beitragen. Das zeigen die Wissenschaftler-Teams um Prof. Rita Bernhardt und Prof. Julia Schulze-Hentrich von der Universität des Saarlandes in ihrer aktuellen Studie. Bereits seit längerem arbeiten sie mithilfe biochemischer beziehungsweise epigenetischer Ansätze daran, die Entstehung von Parkinson besser zu verstehen und daraus Ansätze für neue, ursächliche Therapien abzuleiten.
In ihrer aktuellen Studie nahmen die Wissenschaftler aus Saarbrücken und Homburg die vier wichtigsten Gene unter die Lupe, die am Metabolismus von Cholesterin im Gehirn beteiligt sind. Dabei werteten sie frei zugängliche Bio-Daten der Parkinson’s Progression Markers Initiative (PPMI) und der FOUNDIN-PD Datenbank aus. Im Fokus der Analyse standen Veränderungen in den vier Cholesterin-abbauenden Cytochrom P450-Genen von Patientinnen und Patienten mit einer Parkinson-Erkrankung sowie von gesunden Kontrollpersonen. Die Forscher fanden insgesamt 24 Veränderungen, die bei den Parkinson-Patienten signifikant häufiger auftraten. Die Erstautorin der Arbeit, Polina Petkova-Kirova, hebt hervor: „Eine genaue Analyse der Patientendaten ergab, dass entweder nur eine einzige Genänderung bei den Patienten vorliegt, dass aber auch Kombinationen von Genänderungen in diesen Genen auftreten können.“ Weiterhin wurde gezeigt, dass einige der Genveränderungen im sogenannten offenen Chromatin positioniert sind, was bedeutet, dass die Gene dort abgelesen und letztendlich in Proteine übersetzt werden können.
Originalpublikationen:
https://www.frontiersin.org/journals/pharmacology/articles/10.3389/fphar.2024.1477009/full
https://www.frontiersin.org/journals/pharmacology/articles/10.3389/fphar.2022.1094265/full
https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fphar.2023.1244516/full
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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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