Nanochips für die Diagnostik: Larysa Baraban erhält Professur für Medical Nanotechnology
Die Physikerin erforscht Nanoelektronik für individualisierte Krebs-Immuntherapien und innovative, kostengünstige Nachweismethoden für Krankheitserreger.
Die Professur ist tatsächlich ein Novum – und könnte Deutschlands Rolle innerhalb der Labormedizin international weiter stärken. Denn Digitalisierung und technologischer Fortschritt ermöglichen zukünftig personalisierte Therapien, insbesondere bei der Behandlung von Krebserkrankungen.
Innovative, hochempfindliche Diagnostik, die nahtlos in Geräte oder klinisch relevante Instrumente integriert wird, vereinfacht zunehmend die Versorgung von Patientinnen und Patienten.
Genau für solche Anwendungen entwickelt Baraban gemeinsam mit ihrem Team intelligente, miniaturisierte Biosensoren, die auf Nano-Materialien und fortschrittlicher Mikrofluidik basieren.
Mit Hilfe dieser neuen Technologien lassen sich Biomoleküle und (Krebs-)Zellen charakterisieren sowie biochemische Reaktionen und Prozesse grundlegend verstehen. Dafür hat Baraban unter anderem einen Nanochip entwickelt, der die individuellen Eigenschaften einer Krebserkrankung erkennen und basierend auf diesen Informationen eine personalisierte Immuntherapie ermöglichen kann.
Zur Person: Baraban begann ihre wissenschaftliche Karriere in der Ukraine, wo sie an der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität in Kyiv Physik studierte. Nach erfolgreichem Abschluss promovierte sie an der Universität Konstanz in Experimenteller Physik. Im Jahr 2009 schloss sie sich einem französischen Forschungsteam an der École Superieure de Physique et de Chimie Industrielles de la Ville de Paris (ESPCI) an und beschäftigte sich erstmals mit Biotechnologien. Um sich auf Systeme im Nanometerbereich zu spezialisieren, wechselte sie zwei Jahre später ans Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden (IFW) und anschließend an die TU Dresden. Seit 2020 ist Baraban Leiterin der Forschungsgruppe „Nano-Microsystems for Life Sciences“ am HZDR, aus der sich Anfang 2023 eine eigene Abteilung am Institut für Radiopharmazeutische Krebsforschung entwickelt hat.
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