Herzinsuffizienz: Behandlung mit MitraClip senkt Krankenhauseinweisungen um 41 Prozent

von | Sep 5, 2024 | Allgemein, Forschung, Gesundheit

Studie belegt: Durch den Einsatz des MitraClip-Verfahrens wird bei Patient*innen mit Herzschwäche die Lebensqualität deutlich verbessert und die Zahl der Krankenhauseinweisungen reduziert. | Quelle: Foto: DHZC

Laut der „European Society of Cardiology“ leiden rund 18 Millionen Menschen weltweit an einer Mitralklappeninsuffizienz. Die Mitralklappe ist das Ventil zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer. Die beiden Segel der Klappe schließen sich, wenn das sauerstoffreiche Blut aus der Lunge in die linke Herzkammer gepumpt wird, und verhindern so, dass Blut zurück in den Vorhof gelangt. Bei einer Mitralklappeninsuffizienz schließen die Klappensegel aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr richtig. Die Folge: Blut gelangt aus der linken Herzkammer bei jedem Herzschlag zurück in den Vorhof. Dies führt bei betroffenen Patient*innen zu zunehmenden Beschwerden, die bis hin zu einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) reichen können. Bei der funktionellen Mitralklappeninsuffizienz liegt die Ursache in einer Schwächung des Herzmuskels, die zu einer Veränderung der Herzstruktur und damit zu einer Funktionsstörung der Klappe führt.

Seit 2008 gibt das minimal-invasive MitraClip-Verfahren zur Reparatur der Mitralklappe. Hierbei wird ein kleiner Clip über einen Katheter durch die Leistenvene bis zum Herzen geführt und an der undichten Klappe angebracht. Der Clip bringt die Klappensegel näher zusammen und verbessert so deren Schließfunktion. Dies reduziert den Rückfluss von Blut und entlastet das Herz, was wiederum die Symptome der Herzinsuffizienz lindert.

„Die Frage, ob eine Katheter-basierte Clip-Behandlung die Sterblichkeit der Patientinnen und Patienten und die Notwendigkeit einer Krankenhausbehandlung reduziert, war bislang unklar, da zwei kontroverse Studien vorlagen: Während die Mitra-FR-Studie keinen Nutzen des Verfahrens zeigte, wies die COAPT-Studie hingegen auf einen deutlichen Nutzen hin“, sagt Prof. Dr. Gerd Hasenfuß, Direktor der Klinik für Kardiologie und Pneumologie und Vorsitzender des Herzzentrums der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). „Mit der RESHAPE-HF2-Studie, die aus dem Herzzentrum der UMG initiiert und koordiniert wurde, wollten wir Klarheit schaffen. Das MitraClip- Verfahren und andere innovative Verfahren zur Behandlung von Herzkappenerkrankungen werden mit hoher Expertise am Herzzentrum der UMG durchgeführt“

Die Studie ergab, dass die Anzahl der Krankenhauseinweisungen nach einer Behandlung mit dem MitraClip um 41 Prozent gesenkt werden konnte und die Lebensqualität der Betroffenen signifikant verbessert wurde.

„Die Ergebnisse der RESHAPE-HF2-Studie zeigen eindrucksvoll, wie das MitraClip-Verfahren Patientinnen und Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz und Mitralinsuffizienz helfen kann“, sagt Stefan Anker. „Besonders für Patientinnen und Patienten, die nicht für eine chirurgische Intervention geeignet sind, stellt diese minimal-invasive Methode eine wertvolle Alternative dar.“


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