DGTHG zeichnet Fachkrankenpfleger mit Publikationspreis aus
Auf der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) in Hamburg ist Volker Lauenroth, Leitender Fachgesundheits- und Krankenpfleger für den Spezialbereich künstlicher Herzunterstützungssysteme am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, für seinen Beitrag in der Fort- und Weiterbildungszeitschrift der Fachgesellschaft mit dem Publikationspreis der DGTHG und des Springer Medizin Verlags ausgezeichnet worden. Den mit 2.500 Euro dotierten Preis teilt sich Volker Lauenroth mit dem Internisten und Kardiologen Dr. Jochen Dutzmann aus Halle.

Die Versorgung mit einem Unterstützungssystem für die linke Herzkammer (sog. LVAD, engl. left ventricular assist device) stellt für schwer herzkranke Patientinnen und Patienten zunehmend eine Alternative zur Herztransplantation dar. Weil geeignete Spenderherzen nicht zur Verfügung stehen oder weitere schwere Erkrankungen sowie ein hohes Alter der Betroffenen keine Transplantation erlauben, verbleibt aktuell eine größer werdende Patientengruppe bis zum Lebensende am Herzunterstützungssystem. Volker Lauenroth beschreibt in seinem Beitrag den dazu im HDZ NRW etablierten, ganzheitlichen und multidisziplinären Therapieansatz.
In enger Abstimmung mit den klinischen Teams der Medizin, Psychologie, Palliativversorgung und Physiotherapie sowie den entsprechenden hausärztlichen Praxen betreuen Volker Lauenroth und sein Team der VAD-Koordinatoren derzeit mehr als 290 Patientinnen und Patienten in der ambulanten und stationären Pflege am HDZ NRW. Für ihre Patienten sind die Koordinatoren und das multidisziplinäre Behandlungsteam rund um die Uhr erreichbar. Dabei gilt es laufend, die individuellen Behandlungsziele den jeweiligen Bedürfnissen und der Patientenverfügung entsprechend anzupassen und zu aktualisieren. Medizinethische Grundprinzipien wie der Respekt vor Selbstbestimmung und Schadensabwendung spielen dabei eine wichtige Rolle. In Krisen- und Konfliktsituationen haben sich ethische Fallgespräche mit Einbeziehung der Angehörigen bewährt, um einvernehmliche Therapielösungen zu finden und zugleich sensibel auf Wünsche zum Sterbeprozess eingehen zu können.
In der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie am HDZ NRW, die seit 2009 von Prof. Dr. Jan Gummert geleitet wird, sind bisher mehr als 6.000 künstliche Herzunterstützungs-systeme und Kunstherzen implantiert worden. Für nahezu ein Drittel aller weltweit aktuell mit LVAD-Systemen versorgten Patienten kommt eine Herztransplantation nicht mehr in Frage.
Über das Herz- und Diabeteszentrum Nordrheinn-Westfalen (HDZ NRW)
Als Spezialklinik zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen zählt das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, mit 40.500 Patientinnen und Patienten pro Jahr, davon 14.300 in stationärer Behandlung, sowie 1.300 ambulanten Operationen zu den größten und modernsten Zentren seiner Art in Europa. Unter einem Dach arbeiten fünf Universitätskliniken und drei Universitäts-Institute seit mehr als 40 Jahren interdisziplinär zusammen. Das HDZ NRW ist seit 1989 Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum. Die Professorenschaft des HDZ NRW ist zusätzlich seit 2023 Mitglied der Medizinischen Fakultät OWL der Universität Bielefeld. Die Einrichtung ist bekannt als größtes Herztransplantationszentrum in Deutschland. Gesellschafter ist das Land Nordrhein-Westfalen.
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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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