Bündnis aus Wissenschaft und Kultur ruft zur Großveranstaltung zum Schutz der Demokratie auf
„Wissenschaft ist Teil der Gesellschaft und kann daher nicht unpolitisch sein. Als staatliche Universität sind wir zwar zu parteipolitischer Neutralität verpflichtet, aber neutral sein, heißt ja nicht zu schweigen, wenn fundamentale Werte wie Freiheitsrechte, Menschenwürde und Rechtsstaatlichkeit in Gefahr sind“, so Ursula Staudinger, Professorin und Rektorin der TUD, in einem Interview in der Sächsischen Zeitung.
„Wir haben mit dem Verbund DRESDEN-concept und den Kultureinrichtungen in Dresden ein großes Bündnis geschmiedet. Dazu gehören alle Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Dresden, die großen Museen, die Philharmonie, das Staatsschauspiel und die Mitglieder von ‚Weltoffenes Dresden‘“, sagt Staudinger.
Das in dieser Form bundesweit einzigartige Bündnis – das allein mit Blick auf die Wissenschaft rund 20.000 Forscherinnen und Forscher auf sich vereint – ruft für den 25. Mai 2024 zu einer Großveranstaltung für die Demokratie unter dem Titel „Gemeinsam für Demokratie – Die Dresdner Wissenschaft und Kultur lädt ein“ auf.
Es gehe explizit darum, den Stimmen aus Wissenschaft, Kunst und Kultur in der aktuellen politischen Debatte mehr Gewicht zu geben und sie sichtbar auf die Straße zu bringen. Dresden sei hierbei von besonderer Bedeutung, da sich die Stadt auf der einen Seite aufgrund ihrer Geschichte und politischer Entwicklungen besonderen Herausforderungen stellen müsse – aber auf der anderen Seite ein Hotspot von Wissenschaft und Kultur mit weltweiter Strahlkraft sei.
Rechtspopulismus verstärkt Fachkräftemangel
Tatsächlich erweist sich der zunehmende Rechtspopulismus nicht nur in Dresden als handfestes Problem für die Akquise von Fachkräften. So stellte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in einer eigens dazu durchgeführten Studie fest:
• Städte und Regionen, in denen rechtspopulistische Parteien und Bewegungen breite Unterstützung erfahren, haben einen nicht zu unterschätzenden Nachteil bei der Anwerbung von in- und ausländischen Fachkräften.
• Zu den Hauptgründen, warum Menschen Städte und Regionen meiden, in denen rechtspopulistische Parteien und Bewegungen großen Zuspruch haben, gehören Sicherheitsbedenken und der Wunsch, in einem Umfeld zu leben, in dem sie von Menschen mit ähnlichen Ansichten und Interessen umgeben sind.
• Zur Frage, inwieweit Unternehmen ihre Standort- und Investitionsentscheidungen aufgrund des zunehmenden Rechtspopulismus verändern, liegen zu wenige empirische Erkenntnisse vor, um dieseFrage verlässlich beantworten zu können.
Lesen Sie dazu auch: