Bayern: Ärztinnen und Ärzte statt Wiesn

von | Okt 7, 2024 | Allgemein, Gesundheit, Politik

Die Welt blickt auf die Hektoliter-Bierdaten der Wiesn-Gaudi (Oktoberfest) in München – die Bayerische Landesärztekammer (BLÄK) liefert indes trockene Statistiken ganz anderer Natur: Die Jahresbilanz der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) zum 83. Bayerischen Ärztinnen- und Ärztetag in Lindau.

Die BLÄK stellte die 83. Jahresbilanz in Lindau vor. Symbolbild. Credits: Pixabay
Die BLÄK stellte die 83. Jahresbilanz in Lindau vor. Symbolbild. Credits: Pixabay

Ärztinnen und Ärzte in Bayern

Die Zahl aller gemeldeten Ärztinnen und Ärzte stieg zwischen dem 30. September 2023 und dem 30. September 2024 von 94.378 auf 96.590 (plus 2,3 Prozent). Davon sind 49.418 Männer (Vorjahr: 48.631) und 47.172 Frauen (Vorjahr: 45.747). Die Zahl der Ärzte erhöhte sich um 1,6 Prozent und die der Ärztinnen um 3,1 Prozent. Aktuell sind bei der BLÄK 13.231 ausländische Ärzte gemeldet (Vorjahr: 12.224; Oktober 2014: 6750).

Arbeitsmarkt

Die Zahl der berufstätigen Ärztinnen und Ärzte stieg von 69.708 (Stichtag 30.9.2023) auf 71.737 (Stichtag 30.9.2024). Das ist ein Zuwachs von 2,9 Prozent. Der Anstieg der berufstätigen Ärztinnen und Ärzte in Bayern liest sich wie eine Erfolgsgeschichte, verdeckt aber einige beunruhigende Trends. Denn in Bayern lässt sich in den nächsten Jahren aufgrund der demographischen Entwicklung sowie neuer Behandlungsmöglichkeiten für Patientinnen und Patienten ein weiter steigender Ärztebedarf prognostizieren. So tritt aktuell eine größere Zahl an Ärzten, die sogenannte “Babyboomer”-Generation, Schritt für Schritt in den Ruhestand. Gleichzeitig steigt in einer “Gesellschaft des langen Lebens” die Behandlungsintensität der Patienten. Darüber hinaus benötigt es in einer neuen Ärztegeneration, die vermehrt in Angestelltenverhältnissen oder Teilzeitmodellen arbeiten möchte mehr Köpfe, um weiterhin eine hochwertige Versorgung sicherzustellen. Insgesamt kann das derzeitige Wachstumsniveau der Arztzahlen den Trend zur Teilzeittätigkeit sowie die demographischen Herausforderungen nicht ausgleichen.

Strukturdaten

Von allen Ärztinnen und Ärzten waren 29.777 (Vorjahr: 29.202) oder 30,8 Prozent in einer Praxis und 36.028 (Vorjahr: 34.649) oder 37,3 Prozent im stationären Bereich tätig. 6,1 Prozent oder 5.932 (Vorjahr: 5.857) entfielen auf weitere Tätigkeitsfelder wie Öffentlicher Gesundheitsdienst (ÖGD) oder Bundeswehr. 24.484 (Vorjahr: 24.324) Ärzte waren ohne ärztliche Tätigkeit, davon 16.258 (Vorjahr: 15.651) oder 16,8 Prozent aller Ärzte im Ruhestand. Zusätzlich gibt es 369 sonstige Mitglieder.

Von den 29.777 in einer Praxis tätigen Ärzte waren 4.368 (Vorjahr: 4.437) Allgemeinärzte, 599 (Vorjahr: 659) praktische Ärzte und 13.058 (Vorjahr: 13.206) Ärzte mit einer anderen Facharztbezeichnung. 858 (Vorjahr: 880) Ärzte führten keine Facharztbezeichnung. 10.894 Ärztinnen und Ärzte waren in einer Praxis angestellt (Vorjahr: 10.020). Die Gruppe “Angestellte Ärzte in einer Praxis” macht mittlerweile schon 36,6 Prozent aller Ärztinnen und Ärzte im ambulanten Sektor aus und stieg gegenüber dem Vorjahr um 8,7 Prozent.

In Krankenhäusern waren 17.276 (Vorjahr: 16.676) Ärzte mit einer Facharztbezeichnung und 16.406 (Vorjahr: 15.672) Ärzte ohne Facharztbezeichnung tätig. In diesem Bereich arbeiteten außerdem 2.313 (Vorjahr: 2.270) Leitende Ärzte und 33 (Vorjahr: 31) Gastärzte.

Der Altersdurchschnitt liegt im ambulanten Bereich bei 53,96 Jahren (Vorjahr: 54,05) – Ärztinnen 51,36 Jahre (Vorjahr: 51,50) und Ärzte 56,43 Jahre (Vorjahr: 56,40). Im stationären Bereich bei 43,21 Jahren (Vorjahr: 43,22) – Ärztinnen 41,19 Jahre (Vorjahr: 41,17) und Ärzte 45,11 Jahre (Vorjahr 45,10).

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