Forschende am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik haben erstmals ein dreidimensionales Organoidmodell aus patienteneigenem Lebergewebe geschaffen. Das Modell besteht aus drei Zelltypen – adulten Hepatozyten, Cholangiozyten und mesenchymalen Leberzellen – und rekonstruiert die periportale Leberregion mit ihren strukturellen und funktionellen Merkmalen.

Die sogenannten Assembloide imitieren Leberfunktionen wie Entgiftung und Medikamentenstoffwechsel in der Petrischale. Durch gezielte Manipulation können Merkmale gallenbedingter Fibrose nachgebildet werden, was die Erforschung von Lebererkrankungen erleichtert, die Medikamentenentwicklung beschleunigt und personalisierte Ansätze fördert.

Bisherige Modelle beschränkten sich auf einen Zelltyp und konnten die komplexe Zellinteraktion nicht abbilden. Die Studie, veröffentlicht in Nature, basiert auf Kooperationen mit Kliniken in Dresden und Leipzig sowie internationalen Partnern. Eine Biobank mit Organoiden von 28 Patienten ermöglicht weitere Anwendungen in Diagnostik und Toxizitätsprüfung.

Original Paper:

Lei Yuan, Sagarika Dawka, Yohan Kim, Anke Liebert, Fabian Rost, Robert Arnes-Benito, Franziska Baenke, Christina Götz, David Long Hin Tsang, Andrea Schuhmann, Anna Shevchenko, Roberta Rezende de Castro, Seunghee Kim, Aleksandra Sljukic, Anna M. Dowbaj, Andrej Shevchenko, Daniel Seehofer, Dongho Choi, Georg Damm, Daniel E. Stange, Meritxell Huch: Human assembloids recapitulate periportal liver tissue in vitro. Nature, December 17, 2025, doi: 10.1038/s41586-025-09884-1

Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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