Internationales Forscherteam entwickelt neue Präzisionsstrategie gegen resistente Tumoren

Durchbruch in der translationalen Krebsforschung: Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des DKTK haben entscheidend zur Entwicklung einer innovativen Therapie beigetragen, die erstmals gezielt die Schutzschicht aggressiver Tumoren überwinden kann. Zentraler Ansatzpunkt ist das Protein LRRC15, das in Tumorgewebe stark ausgeprägt ist und bislang als Barriere für Immunabwehr und Therapien gilt.

Das Forscherteam entwickelte den maßgeschneiderten Antikörper DUNP19, der LRRC15 selektiv erkennt und bindet. In Kombination mit radioaktiven Isotopen ermöglicht DUNP19 nicht nur die hochspezifische Lokalisierung von Tumorzellen im Körper, sondern auch deren gezielte Bestrahlung. Studienergebnisse zeigen, dass durch dieses radio-theranostische Verfahren das Wachstum LRRC15-positiver Tumore nachhaltig gebremst werden kann. Zudem konnte bei Kombination mit etablierten Immuntherapien die Wirkung gegen zuvor resistente Tumoren deutlich verbessert werden. Die Bestrahlung führte zur Ausschaltung tumorfördernder Mechanismen im Mikromilieu und eröffnete den Weg für eine aktivierte Immunantwort.
Der neue Therapieansatz erwies sich in präklinischen Modellen als gut verträglich. Die Expertengruppe sieht darin die Chance, Patientinnen und Patienten mit bisher schwer behandelbaren Krebsarten neue Therapieoptionen zu bieten. Besonders hervorzuheben ist der duale Ansatz: Diagnose und Therapie können in einem einzigen Schritt erfolgen, was Zeit und Belastung für die Betroffenen reduziert. Die Publikation im Fachjournal „Signal Transduction and Targeted Therapy“ hebt das Potenzial für bildgestützte Diagnose, gezielte Zerstörung und molekulare Reprogrammierung resistenter Tumoren ausdrücklich hervor.
Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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