DGU-Kongress in Hamburg: Nachhaltigkeit und Innovation im Fokus der Urologie

Vom 17. bis 20. September 2025 versammelt sich die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) zu ihrem 77. Kongress im Congress Center Hamburg unter dem Motto „Urologie verbindet“. Der Kongresspräsident, Prof. Dr. Bernd Wullich, legt den Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit, ein Thema, das durch eine Roadmap, eine Mitgliederbefragung und erste Projekte fest in Forschung, Klinik und Praxis verankert werden soll. Die Eröffnungs-Pressekonferenz am Mittwoch, 17. September, von 9.00 bis 10.00 Uhr in Saal D markiert den Auftakt und beleuchtet zentrale Themen wie Nachhaltigkeit, Krankenhausreform, Digitalisierung, aktuelle Forschung und berufspolitische Entwicklungen.

Das viertägige Programm deckt ein breites Spektrum der Urologie ab. Im Fokus stehen Uroonkologie, Digitalisierung, Robotik, komplementäre Verfahren und die stärkere Einbindung von Patienten. Forschungshighlights umfassen digitale Therapien gegen Inkontinenz, neue Studiendaten zu PARP-Inhibitoren beim hormonsensitiven metastasierten Prostatakarzinom, molekulare Subtypisierung beim Blasenkarzinom sowie Studien zum Peniskarzinom. Besondere Aufmerksamkeit erhält die Früherkennung des Prostatakarzinoms, da es in Deutschland im Gegensatz zur Mammographie bislang kein organisiertes Screening gibt. Parallel laufende Veranstaltungen wie der Pflegekongress fördern den interprofessionellen Austausch, während Nachwuchsformate wie ein Schüler- und Studientag junge Talente ansprechen.
Ein Höhepunkt ist die Verleihung der Maximilian-Nitze-Medaille an Prof. Dr. Peter Albers, einen führenden Experten für Hodentumoren und Prostatakarzinome. Seine Arbeit, darunter über 300 Originalpublikationen und die Leitung der PROBASE-Studie, hat die Früherkennung und Versorgung maßgeblich vorangebracht. Der Medienpreis Urologie 2025 geht an Dr. Maria Sprinz, die als @answeringforafriend auf TikTok und Instagram über urologische Themen aufklärt. Die Auszeichnung, dotiert mit 2500 Euro, wird digital durch Dr. Johannes Wimmer überreicht.
Berufspolitisch wird die Krankenhausreform und die Rolle der Fachärzte im geplanten Primärarztsystem diskutiert. Die Digitalisierung wird als Chance und Herausforderung betrachtet, die aktiv gestaltet werden muss, um die Versorgung zu verbessern. Veranstaltungen wie das Präsidentenplenum „Urologie muss verbinden – Patient, System, Umwelt“, das Forum „Bessere Umwelt – bessere Gesundheit“ und das Forum zur Komplementärmedizin in der Uroonkologie bieten Raum für Diskussionen über nachhaltige und patientenorientierte Entwicklungen. Ein Graphic Recording begleitet die Veranstaltung und lädt Besucher ein, ihre Ideen für eine nachhaltige Urologie einzubringen.
Der Kongress besticht durch ein hohes Anmeldungsniveau aus allen Bereichen der urologischen Versorgung und unterstreicht die Rolle der DGU als Plattform für Vernetzung und Innovation. Mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit, Forschung und interdisziplinäre Zusammenarbeit setzt der 77. DGU-Kongress Maßstäbe für die Zukunft der Urologie in Deutschland.
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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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