Medikamentenrückstände aus Abwasser lassen sich effizient entfernen

von | Apr. 29, 2025 | Forschung, Nachhaltigkeit

Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), HAMBURG WASSER und die Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) haben ein gemeinsames Forschungsprojekt zur Reinigung von Krankenhausabwasser erfolgreich abgeschlossen. Über zweieinhalb Jahre hinweg wurden Methoden zur Entfernung von Medikamentenrückständen, multiresistenten Keimen und Mikroschadstoffen untersucht.

v.l. Prof. Jörn Einfeldt, Dr. Kim Augustin, UKE-Vorstandsmitglied Joachim Prölß und Leiter der UKE-Krankenhaushygiene Prof. Dr. Johannes K.-M. Knobloch | Quelle: Eva Hecht/UKE
v.l. Prof. Jörn Einfeldt, Dr. Kim Augustin, UKE-Vorstandsmitglied Joachim Prölß und Leiter der UKE-Krankenhaushygiene Prof. Dr. Johannes K.-M. Knobloch | Quelle: Eva Hecht/UKE 

In einer Forschungsanlage am UKE wurden biologische Reinigungsverfahren sowie technische Ansätze wie Aktivkohle-Adsorption und Membranfiltration getestet. Krankenhausabwasser war aufgrund seiner hohen Schadstoffkonzentration der Fokus. Die Ergebnisse zeigen, dass moderne Verfahren wie Nanofiltration nicht nur Arzneimittelrückstände, sondern auch Mikroplastik und resistente Bakterien effektiv zurückhalten können. Zudem wurde das Verhalten multiresistenter Erreger im Abwasser analysiert, die sich teils über lange Zeiträume im System halten können.

Die Erkenntnisse fließen in die Planung einer vierten Reinigungsstufe für das Klärwerk Hamburg ein, das HAMBURG WASSER entsprechend der neuen EU-Kommunalabwasserrichtlinie aufrüsten will. Diese fordert den Abbau von Spurenstoffen und eine stärkere finanzielle Beteiligung von Arzneimittelherstellern an den Reinigungskosten. Die Forschung unterstreicht die Notwendigkeit nachhaltiger Lösungen, etwa durch weniger Schadstoffe an der Quelle, und zeigt, dass die technischen Anforderungen der Richtlinie machbar sind.


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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