Forschungsprojekt „INSPIRE“ verbessert Versorgung von Parkinson-Patienten im Saarland

von | Apr. 11, 2025 | Forschung, Gesundheit

Menschen im Saarland, die an Parkinson erkrankt sind, haben nun die Möglichkeit, am Forschungsprojekt „INSPIRE“ teilzunehmen. Ziel des Projekts, das von Professor Sergiu Groppa, Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum des Saarlandes, geleitet wird, ist es, die Versorgung von Parkinson-Patientinnen und -patienten nachhaltig zu verbessern. Unterstützt wird die Initiative von der Techniker Krankenkasse (TK) und der DAK-Gesundheit.

Etwa 400.000 Menschen in Deutschland leiden unter Parkinson. (Credits: SHVETS production/pexels)
Etwa 400.000 Menschen in Deutschland leiden unter Parkinson. (Credits: SHVETS production/pexels)

Im Rahmen des Projekts können gesetzlich Versicherte, die an Parkinson leiden, über einen Zeitraum von zwölf Monaten von speziell ausgebildeten Pflegefachkräften, sogenannten Advanced Practice Nurses, betreut werden. Diese akademisch qualifizierten Fachkräfte begleiten die Patienten zu Hause und nutzen telemedizinische Ansätze, um eine kontinuierliche Unterstützung zu gewährleisten. Das Angebot soll dazu beitragen, die Selbstständigkeit der Betroffenen so lange wie möglich zu erhalten und Pflegebedürftigkeit zu verhindern.

Parkinson ist eine chronische Erkrankung, die vor allem ältere Menschen betrifft und die Bewegungsfähigkeit einschränkt. Zwar ist die Krankheit nicht heilbar, doch medikamentöse Therapien können die Symptome oft effektiv lindern und ein weitgehend selbstständiges Leben ermöglichen. Das Projekt legt besonderen Wert darauf, die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Familien zu steigern, indem es die Behandlung effizienter und besser vernetzt gestaltet. Durch die Kombination aus persönlicher Betreuung vor Ort und telemedizinischer Kommunikation soll eine individuelle, nachhaltige Versorgung sichergestellt werden.

Eine Schlüsselrolle im Projekt spielen die Advanced Practice Nurses. Diese auf Masterniveau ausgebildeten Pflegekräfte mit langjähriger Erfahrung analysieren die individuelle Situation jedes Patienten, erstellen maßgeschneiderte Behandlungspläne und stimmen diese mit den behandelnden Fachärzten ab. Durch regelmäßigen telemedizinischen Austausch mit den Patienten werden die Pläne fortlaufend überprüft und angepasst. Ab dem Wintersemester 2025/26 wird an der Universität des Saarlandes ein neuer, berufsbegleitender Masterstudiengang „Advanced Practice Nursing“ angeboten, um die Ausbildung solcher Fachkräfte weiter zu fördern.

Das Projekt wird als wichtiger Schritt gesehen, um innovative Lösungen für die Parkinson-Versorgung im Saarland zu etablieren. Interessierte werden ermutigt, sich zu beteiligen und so zur Weiterentwicklung individueller Behandlungsmöglichkeiten beizutragen.

Parkinsonpatienten aus dem Saarland, die am Versorgungsprojekt teilnehmen möchten, können sich direkt an ihre neurologische Praxis, an die Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum des Saarlandes oder auch direkt an das INSPIRE-Projektmanagement wenden (per Mail an inspire-info(at)parkinsonnetzwerk.de oder telefonisch unter: +49 6131 17-7838). An der Studie können insgesamt 1.300 Menschen mit Parkinson-Syndrom für insgesamt zwölf Monate teilnehmen.


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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