Zecken nutzen Bakterien zum Überleben

von | Aug 12, 2024 | Allgemein, Forschung

Der Hund als Nahrungsquelle: Die braune Hundezecke Rhipicephalus sanguineus (Acari: Ixodidae) beherbergt obligat Coxiella-ähnliche Endosymbionten (CLE). Symbolbild. Credits: Pexels.com

Studie unter der Leitung von Prof. Yuval Gottlieb von der Koret School of Veterinary Medicine an der Hebrew University of Jerusalem hat wichtige Informationen über die Beziehung zwischen der braunen Hundezecke, Rhipicephalus sanguineus, und ihren Coxiella-ähnlichen symbiotischen Bakterien ans Licht gebracht. Die Forschungen zeigen, dass diese Bakterien den Zecken helfen, indem sie essentielle B-Vitamine und möglicherweise andere Nährstoffe wie L-Prolin liefern, die für die Fortpflanzung und Gesundheit der Zecke entscheidend sind. Wie viele Tiere sind auch Zecken auf Bakterien angewiesen, um Nährstoffe zu erhalten, Stress zu bewältigen und ihr Verhalten zu beeinflussen. Diese Bakterien sind für Zecken überlebenswichtig, da sie sich ausschließlich von Blut ernähren.

Zecken sind als obligatorische blutfressende Arthropoden auf endosymbiotische Bakterien angewiesen, um B-Vitamine zu erhalten, die in ihrer Blutnahrung fehlen.

In der Studie wurde untersucht, ob weitere Stoffwechselprodukte, wie L-Prolin, an dieser Ernährungssymbiose beteiligt sind. Prof. Gottlieb und ihr Team maßen den Aminosäurespiegel und untersuchten die Auswirkungen einer Supplementierung mit B-Vitaminen und L-Prolin auf weibliche Zecken mit unterdrückten Coxiella-ähnlichen Endosymbionten.

Die Ergebnisse zeigten, dass der L-Prolin-Spiegel in den symbiontischen Organen von nicht gefütterten Zecken und in mit Blut gefütterten Zecken höher war. Darüber hinaus erhöhte die Gabe von B-Vitaminen die Schlupfrate von Zecken mit geringen Mengen an Coxiella-ähnlichen Endosymbionten erheblich, ein Effekt, der durch die Zugabe von L-Prolin noch verstärkt wurde. Diese Ergebnisse deuten nach Ansicht der Forschenden darauf hin, dass Coxiella-ähnliche Endosymbionten L-Prolin produzieren und für die Fortpflanzungsprozesse der Zecke unerlässlich sind, insbesondere in Zeiten mit hohem Stoffwechselbedarf wie der Eiproduktion und der Embryonalentwicklung.


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