500. Kunstherz-Implantation am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt

von | Apr. 23, 2025 | Forschung, Gesundheit

Die Klinik für Kardiochirurgie am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt hat einen bedeutenden Erfolg erzielt: Am 13. März 2025 wurde das 500. mechanische Herzunterstützungssystem (Left Ventricular Assist Device, LVAD) erfolgreich bei einem 58-jährigen Patienten implantiert. Seit der ersten Implantation im Jahr 2006 hat die Klinik kontinuierlich Erfahrung mit dem HeartMate-System gesammelt, das inzwischen in der dritten Generation eingesetzt wird.

In Deutschland sind Spenderherzen knapp, mit nur etwa 250 bis 300 Herztransplantationen jährlich. Besonders für ältere Patienten mit terminaler Herzinsuffizienz sind LVAD-Systeme oft die einzige Option, wenn medikamentöse Therapien nicht ausreichen. Die modernen Systeme, die eine Kreiselpumpe direkt an der Herzspitze mit externer Steuerelektronik und Akkus verbinden, verbessern die Lebensqualität und Lebenserwartung erheblich. Ein Patient lebte fast 13 Jahre mit einem LVAD. Derzeit leben 161 der in Bad Neustadt behandelten Patienten mit dem System in häuslicher Umgebung, betreut von einem vierköpfigen Koordinationsteam.

Freuen sich über die 500ste "Kunstherz"-Implantation: Das verantwortliche LAVD-Team der Klinik für Kardiochirurgie am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt. Bildrechte: RHÖN-KLINIKUM AG / Fotograf: Ulrike Hage
Freuen sich über die 500ste “Kunstherz”-Implantation: Das verantwortliche LAVD-Team der Klinik für Kardiochirurgie am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt. Bildrechte: RHÖN-KLINIKUM AG / Fotograf: Ulrike Hage

Die Implantationszahlen steigen: 2024 wurden überdurchschnittlich viele Systeme eingesetzt, und im ersten Quartal 2025 verzeichnete die Klinik bereits elf Implantationen. Trotz Fortschritten in der medikamentösen Behandlung nimmt die Zahl der Patienten mit Herzinsuffizienz zu. Die meisten LVAD-Patienten erhalten das System dauerhaft, während es bei jüngeren Patienten als Übergangslösung bis zur Transplantation oder in seltenen Fällen bis zur Herzfunktionserholung dient.

Die Nachsorge ist aufwendig. Patienten müssen die Stromzufuhr sorgfältig pflegen, um Infektionen zu vermeiden, und die Blutgerinnung wird medikamentös überwacht, um Schlaganfälle zu verhindern. Angehörige und Hausärzte spielen eine zentrale Rolle in der Betreuung. Die Klinik setzt sich gemeinsam mit anderen bayerischen Zentren für eine bessere finanzielle und strukturelle Unterstützung der Nachsorge ein, da die aktuellen Ressourcen den hohen Bedarf oft nicht decken.

Die erfolgreiche Implantation des 500. LVAD unterstreicht die Expertise der Klinik und ihre Bedeutung für die Behandlung schwerer Herzinsuffizienz in Deutschland.

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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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