Welt-Aids-Tag: Drastischer Rückschlag fordert dringendes Handeln

von | Dez. 1, 2025 | Forschung, Gesundheit, Politik

Anlässlich des Welt-Aids-Tags rufen Organisationen, Prominente und Experten die Bundesregierung sowie die internationale Gemeinschaft zu sofortigem Handeln auf, um eine drohende Katastrophe abzuwenden. Die Deutsche Aidshilfe und zahlreiche Unterzeichner warnen vor dramatischen Rückschritten im Kampf gegen HIV und Aids, die durch weltweite Kürzungen der Finanzierung bedingt sind.

Zu den Unterstützern zählen renommierte Persönlichkeiten wie die HIV-Mitentdeckerin und Nobelpreisträgerin Françoise Barré-Sinoussi, ehemalige Politiker wie Rita Süssmuth und Klaus Wowereit sowie offen HIV-positive Prominente wie Conchita Wurst und Georg Uecker. Organisationen wie die International AIDS Society, das Aktionsbündnis gegen Aids, das Deutsche Rote Kreuz und Plan International Deutschland unterstützen den Aufruf ebenfalls.

Weckruf: Die bisherigen Reaktionen auf die Kürzungen im HIV/Aids-Bereich sind völlig unzureichend. Credits: Deutsche Aidshilfe
Weckruf: Die bisherigen Reaktionen auf die Kürzungen im HIV/Aids-Bereich sind völlig unzureichend. Credits: Deutsche Aidshilfe

Die jüngsten Entwicklungen gefährden Jahrzehnte des Fortschritts: HIV ist heute behandelbar, und das Ziel, Aids bis 2030 zu beenden, schien erreichbar. Doch massive Einsparungen setzen dies aufs Spiel. Die USA stellen ihr USAID-Programm ein und reduzieren weitere Hilfen, der Globale Fonds verfehlt sein Finanzierungsziel, und Deutschland senkt seinen Beitrag um 300 Millionen Euro auf eine Milliarde für die nächsten drei Jahre, obwohl der Bedarf steigt. Zudem wird UNAIDS bis 2026 aufgelöst, und die EU hat ihre Unterstützung für HIV-Programme nahezu gestoppt. In Deutschland steigen die Infektionszahlen, während Präventionsmaßnahmen in Kommunen gekürzt werden.

Die Folgen sind bereits spürbar: Menschen verlieren den Zugang zu Therapien, Prävention wird eingestellt, und die Zahl der Infektionen sowie Todesfälle könnte wieder ansteigen. Experten betonen, dass insbesondere stark betroffene Länder unter den Auswirkungen leiden, wo erfolgreiche Maßnahmen abgebaut werden.

Die Kampagne „Gemeinsam. Gerade jetzt.“ macht die Bedrohung sichtbar, mit Botschaften wie der Vorstellung einer Pandemie oder dem Tod an behandelbaren Krankheiten. Ein Animationsclip warnt vor einem Domino-Effekt durch die Kürzungen. Der Welt-Aids-Tag, seit 1988 begangen, ehrt die Verstorbenen und zeigt Solidarität mit den Betroffenen, während der Aufruf an die Politik lautet, mehr Mittel bereitzustellen und internationale Lösungen voranzutreiben, um die Krise zu bewältigen.

Weitere Informationen:

Website des Weckrufs mit sämtlichen Erstunterzeichnenden weiterführenden Informationen: www.aidshilfe.de/weckruf

Weckruf mit Erstzeichnenden (PDF)

Hintergrundinformationen auf magazin.hiv

Welt-Aids-Tags-Kampagne “Gemeinsam. Gerade jetzt.” vom Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit, Deutscher AIDS-Stiftung und Deutscher Aidshilfe

Videoclip “Stoppt den Domino-Effekt!”


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

Gender-Hinweis. Die in diesem Text verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich immer gleichermaßen auf weibliche, männliche und diverse Personen. Auf eine Doppel/Dreifachnennung und gegenderte Bezeichnungen wird zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet.

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