Universität Leipzig startet gehirninspirierten Supercomputer
Forschende der Universität Leipzig haben einen vom Gehirn inspirierten Supercomputer in Betrieb genommen. Die mit rund vier Millionen Euro geförderte Infrastruktur bietet hohe Rechenleistung bei geringem Energieverbrauch und eröffnet Möglichkeiten für personalisierte Medizin.
Das System orientiert sich an neuronalen Netzen und wird für KI-gestützte Wirkstoffsuche eingesetzt. Es soll Proteinstrukturen vorhersagen und neue Wirkstoffkandidaten identifizieren, mit potenziellen Beschleunigungen um den Faktor 10.000 nach Anpassung der Algorithmen. Humboldt-Professor Jens Meiler, Leiter des Instituts für Wirkstoffentwicklung, hat die Mittel vom Freistaat Sachsen eingeworben.

Die Plattform verbraucht 18-mal weniger Strom als herkömmliche Supercomputer und ermöglicht Echtzeit-KI, adaptive Systeme sowie neuromorphe Signalverarbeitung. Sie wird in das entstehende KI-Rechenzentrum integriert und stärkt Europas Souveränität in KI und Supercomputing.
In der Startphase nutzen Gruppen aus Medizin, einschließlich des Exzellenzclusters LeiCeM, Informatik und Physik das System, ebenso das Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften. Anwendungen umfassen Wirkstoffsuche für metabolische Erkrankungen, Algorithmen für Umwelt- und Klimamodelle, Wissensgraphen, KI-gestützte Entscheidungshilfen in der Krebsforschung sowie Optimierung drahtloser Kommunikation für biomedizinische Zwecke.
Der Supercomputer ist Teil des KI-Kompetenzzentrums ScaDS.AI Dresden/Leipzig und wurde durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung sowie den Freistaat Sachsen finanziert.
Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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