UMG: Neue Direktorin für Ethik und Geschichte der Medizin in Göttingen
Seit dem 1. Juni 2025 leitet Prof. Dr. Silke Schicktanz das Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Sie tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Claudia Wiesemann an, die nach über 26 Jahren im Oktober 2024 in den Ruhestand ging. Schicktanz, die bereits seit April 2010 eine Professur für Kultur und Ethik der Biomedizin innehatte und das Institut kommissarisch leitete, bringt umfassende Erfahrung in Forschung und Lehre mit.
Die 1970 in Darmstadt geborene Wissenschaftlerin studierte Biologie und Philosophie in Tübingen und promovierte 2002 im Bereich Ethik, Theorie und Geschichte der Biowissenschaften mit einer Arbeit zur Xenotransplantation. Ihre Karriere führte sie über Positionen am Max-Delbrück-Centrum in Berlin, der Universität Münster und der University of California in Berkeley. Forschungsaufenthalte in Indien, Israel und Kanada ergänzten ihr internationales Profil. Seit 2014 leitet sie die Arbeitsgruppe „Kultur und Ethik der Biomedizin“ an der UMG und ist seit 2022 Präsidentin der Akademie für Ethik in der Medizin.

Schicktanz’ Forschung konzentriert sich auf kulturvergleichende Bioethik, politische Ethik, Partizipationsforschung, Demenzforschung, Organtransplantation, Genomik und Künstliche Intelligenz in der Medizin. Sie initiiert einen Forschungsverbund „Ethik in den Wissenschaften“, der mit Partnern aus Niedersachsen, Spanien, Israel, den Niederlanden, Kanada und den USA ethische Herausforderungen durch Digitalisierung und KI untersucht. Ziel ist es, Verantwortung in Wissenschaft und Institutionen zu stärken.
In der Lehre setzt Schicktanz auf innovative, interdisziplinäre Methoden, die Medizin-, Philosophie- und Soziologiestudenten durch Seminare, Filmausschnitte und Lehrfilme einbezieht. Ihre Arbeit zielt darauf ab, Patienten und die Öffentlichkeit stärker in die Gesundheitsforschung einzubinden und internationale Kooperationen auszubauen. Ihre langjährige Erfahrung und Mitgliedschaften in Gremien wie dem Europäischen Forschungsrat und der Zentralen Ethik-Kommission für Stammzellforschung unterstreichen ihre Qualifikation für die neue Rolle.
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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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