Tabakatlas 2025: Rauchen bleibt großes Gesundheitsrisiko in Deutschland

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und die Deutsche Krebshilfe haben den Tabakatlas Deutschland 2025 veröffentlicht, der zum Start der Nationalen Krebspräventionswoche aktuelle Daten zum Tabakkonsum und seinen Folgen liefert. Finanziert vom Bundesministerium für Gesundheit und der Deutschen Krebshilfe, zeigt der Atlas, dass Rauchen für rund 88.000 Krebsneuerkrankungen 2022 und etwa 131.000 Todesfälle 2023 verantwortlich war, was 13,7 Prozent aller Todesfälle entspricht. Rauchen bleibt der wichtigste vermeidbare Krebsrisikofaktor, da es fast 20 Prozent der Krebsfälle verursacht.

Regionale Unterschiede im Rauchverhalten sind deutlich: In östlichen und nördlichen Bundesländern wird mehr geraucht als im Westen und Süden. Besonders hohe Raucherquoten gibt es in Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Berlin, während Baden-Württemberg und Bayern die niedrigsten Werte aufweisen. Das Rauchverhalten hängt stark vom Bildungsstand ab: Menschen mit niedrigem sozioökonomischen Status rauchen in allen Altersgruppen häufiger. Mehr als jeder vierte Erwachsene in Deutschland raucht, wobei der Anteil bei Männern (26,4 Prozent) höher ist als bei Frauen (18,6 Prozent).
Junge Menschen zeigen einen Trend zu E-Zigaretten: Etwa acht Prozent der 12- bis 17-Jährigen und 15 Prozent der 18- bis 25-Jährigen nutzen diese regelmäßig, oft Einweg-Vapes mit fruchtigen Aromen. Diese Produkte bergen ein hohes Suchtpotenzial und gesundheitliche Risiken durch Nikotin. Der Atlas betont die Notwendigkeit gezielter Präventionsmaßnahmen, insbesondere für Jugendliche und sozial benachteiligte Gruppen, sowie striktere Regulierungen für E-Zigaretten.
Neben gesundheitlichen Schäden verursacht Tabakkonsum auch Umweltprobleme: Zigarettenkippen sind der häufigste Abfall an Stränden, und ihre Giftstoffe schädigen Flora und Fauna. Die weltweite Tabakproduktion erzeugt zudem etwa 83 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Der Tabakatlas fordert verstärkte politische Maßnahmen, wie höhere Tabaksteuern und Werbeverbote, um den Konsum zu senken. Ein Ziel ist es, Deutschland bis 2040 nahezu rauchfrei zu machen, mit einem Raucheranteil von unter fünf Prozent.
Der Tabakatlas ist unter www.dkfz.de als PDF verfügbar. Weitere Informationen bietet die Website der Nationalen Krebspräventionswoche (www.krebspraeventionswoche.de).
Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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