Studie fordert mehr Aufmerksamkeit für den Geruchssinn

von | Dez. 2, 2025 | Forschung, Gesundheit

Eine neue Studie der University of East Anglia zeigt, dass ein Programm aus Geruchsscreenings, Aufklärung und Gesundheitsmaßnahmen die geistige und körperliche Gesundheit von Millionen Menschen verbessern könnte. Der Geruchssinn wird in der öffentlichen Gesundheit bisher als vernachlässigter Bereich betrachtet, obwohl er bei über 130 neurologischen, somatischen und erblichen Erkrankungen eine Rolle spielt.

Die Untersuchung legt nahe, dass Geruchsstörungen nicht nur ein Symptom, sondern möglicherweise ein ursächlicher Faktor sein könnten, da sie oft früh auftreten und zukünftige Probleme wie neurodegenerative Erkrankungen oder eine verkürzte Lebenserwartung vorhersagen. Schon vor der Covid-19-Pandemie waren solche Störungen weit verbreitet, wurden jedoch unterschätzt und wenig erforscht. Besonders betont wird der Einfluss auf Ernährung, kognitive Fähigkeiten und psychische Widerstandsfähigkeit, die durch einen gesunden Geruchssinn unterstützt werden.

Riechen zu können ist einer der wichtigsten Sinne. Bislang wusste man allerdings wenig darüber. (Credits: pixabay)
Riechen zu können ist einer der wichtigsten Sinne. Bislang wusste man allerdings wenig darüber. (Credits: pixabay)

Die Forschenden schlagen daher eine globale Kampagne vor, die Geruchsscreenings in Vorsorgeuntersuchungen integriert, Aufklärung fördert und Sensibilisierung in der Bevölkerung stärkt. Besondere Bedeutung haben inklusive Ansätze, um Vielfalt und Gerechtigkeit zu gewährleisten, da bisher vor allem bestimmte Bevölkerungsgruppen Hilfe suchen. Das Ziel ist es, den Geruchssinn als essenziellen Bestandteil der Gesundheit zu etablieren und ihn in nationale Gesundheitsagenden aufzunehmen.

Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Clinical Otolaryngology veröffentlicht und unterstreichen die Notwendigkeit, die Gesundheit von Nase und Ohren weltweit stärker zu berücksichtigen.

Mehr dazu:

New review highlights urgent need for worldwide smell screening | UEA


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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