Studie enthüllt hormonelle Einflüsse auf Hirnplastizität
Ein internationales Team um die Psychologin Dr. Carina Heller hat in einer Längsschnittstudie den Einfluss weiblicher Hormone auf Hirnstrukturen untersucht, unter Berücksichtigung hormonaler Verhütung und Störungen wie Endometriose. Die Ergebnisse, veröffentlicht in Nature Neuroscience, zeigen, dass alle Hirnbereiche hormonellen Schwankungen unterliegen und ein Blick über den normalen Menstruationszyklus hinaus notwendig ist.
Über fünf Wochen unterzogen sich drei Frauen und ein Mann täglich MRT-Scans, Blutabnahmen zur Bestimmung von Östradiol und Progesteron sowie Fragebögen zu Stimmung und Ängstlichkeit. Beteiligt waren eine Person mit natürlichem Zyklus, eine mit hormonaler Verhütung, eine mit Endometriose und ein Mann ohne zyklische Veränderungen. Ergänzt wurde dies durch einen öffentlichen Datensatz einer weiteren Person mit typischem Zyklus.

Die MRT-Daten offenbarten Veränderungen im gesamten Gehirn, einschließlich Kleinhirn und subkortikaler Strukturen. Bei allen Frauen zeigten sich ähnliche Muster betroffener Regionen, doch die Art der Veränderungen variierte individuell je nach hormonalem Kontext. Bei normalem Zyklus dominierte Progesteron die Schwankungen, bei Endometriose oder Verhütung Östradiol.
Die Gehirn-Hormon-Kopplung hängt vom hormonalen Milieu ab und erfordert Untersuchungen jenseits normaler Zyklen. Aufgrund der geringen Probandenzahl sind die Ergebnisse nicht verallgemeinerbar; breitere Studien sind erforderlich. Das Design mit wiederholten Messungen deckt individuelle Muster auf, die in Querschnittsstudien verborgen bleiben.
Das Projekt begann als individuelle Studie, in der Heller eigene Daten einbrachte, und soll bis in die Wechseljahre fortgesetzt werden, um Lücken im Wissen über hormonelle Effekte auf das Gehirn zu schließen.
Original Paper:
Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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