Selpercatinib zeigt Überlebensvorteile bei medullärem Schilddrüsenkarzinom

von | Sep. 2, 2025 | Forschung, Gesundheit

Eine erneute Bewertung von Selpercatinib als Erstlinien-Behandlung für fortgeschrittenes RET-mutiertes medulläres Schilddrüsenkarzinom hat einen erheblichen Zusatznutzen gegenüber den Vergleichstherapien Vandetanib und Cabozantinib ergeben. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) führte die Bewertung auf Basis neuer Daten der Phase-3-Studie LIBRETTO-531 durch, nachdem eine frühere Nutzenbewertung 2023 aufgrund fehlender Studienergebnisse befristet war.

Credits: Andrea Piacquadio/pexels
Symbolbild. Credits: Andrea Piacquadio/pexels

Selpercatinib, ein selektiver RET-Kinasehemmer, blockiert ein mutiertes Enzym in Krebszellen, das deren Wachstum fördert, und hemmt so die Zellteilung. Die LIBRETTO-531-Studie zeigt deutliche Vorteile beim Gesamtüberleben: Im Selpercatinib-Arm verstarben nur fünf Prozent der Patienten, im Vergleichsarm hingegen 16 Prozent. Auch in weiteren Endpunkten wie Fatigue, Schmerzen und gesundheitsbezogener Lebensqualität wurden Vorteile festgestellt.

Die Ergebnisse der Dossierbewertung fließen in die frühe Nutzenbewertung gemäß Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) ein. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) führt nun ein Stellungnahmeverfahren durch, um das Ausmaß des Zusatznutzens final zu beschließen.

Original Paper:

[A25-71 ] Selpercatinib (RET-mutiertes medulläres Schilddrüsenkarzinom) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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