Roboterunterstützte Leberoperationen schonen das Immunsystem

von | Dez. 3, 2025 | Gesundheit

Eine Studie der Universitätsmedizin Magdeburg zeigt, dass roboterunterstützte Leberoperationen das Immunsystem weniger belasten als herkömmliche offene Eingriffe. Die im Fachjournal Surgical Endoscopy veröffentlichten Ergebnisse belegen, dass robotische Verfahren nicht nur präziser, sondern auch körperlich schonender sind.

Die Untersuchung der Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie analysierte Patienten mit Lebertumoren oder Lebermetastasen von Darmkrebs. Blut- und Gewebeproben zeigten, dass bei robotisch operierten Patienten Immunzellen, die für die Heilung wichtig sind, effektiver aktiviert werden. Dies könnte die Kombination mit Immuntherapien verbessern, da das Immunsystem weniger geschwächt ist.

Prof. Roland Croner operiert mit dem neuesten Da Vinci OP-Robotersystem an der UMMD. | Quelle: Universitätsmedizin Magdeburg | Copyright: Sarah Kossmann
Prof. Roland Croner operiert mit dem neuesten Da Vinci OP-Robotersystem an der UMMD. | Quelle: Universitätsmedizin Magdeburg | Copyright: Sarah Kossmann 

Die Klinik nutzt zwei Da Vinci-Operationssysteme, darunter das hochmoderne Da Vinci 5, eines von nur drei in Deutschland. Roboterassistierte Verfahren ermöglichen minimalinvasive Eingriffe mit kleinsten Schnitten, reduzieren Blutverlust, Infektionsrisiken und verkürzen die Erholungszeit. Die Studie liefert erstmals immunologische Daten, die diese Vorteile untermauern.

Die Ergebnisse sind ein erster Schritt. Weitere Studien sollen Langzeiteffekte auf Heilung und Rückfallraten sowie ähnliche Effekte bei anderen Tumoroperationen untersuchen. Die Forschung wurde durch ein Promotionsstipendium der Medizinischen Fakultät Magdeburg gefördert. Erstautorin Julia Nagelschmitz erhielt für das Projekt einen Nachwuchspreis auf dem Deutschen Chirurgenkongress in München.

Original Paper:

Robotic liver surgery: enhancing immune competence and minimizing postsurgical inflammation, 2025 Sep 26, in: Surgical Endoscopy; DOI: 10.1007/s00464-025-12195-1


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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