RADAR-Weg: Entdeckung neuer Qualitätskontrolle in Peroxisomen

von | Okt. 30, 2025 | Forschung, Gesundheit

Forschende der Ruhr-Universität Bochum haben einen bislang unbekannten Mechanismus zur Qualitätskontrolle des Proteintransports in Peroxisomen bei der Bäckerhefe Saccharomyces cerevisiae identifiziert. Die Studie, veröffentlicht am 28. Oktober 2025 in der Fachzeitschrift Cell Reports, beschreibt den RADAR-Weg, der defekte Importrezeptoren erkennt, markiert und abbaut, um die Funktionsfähigkeit der Organellen zu sichern.

Das Bochumer Autorenteam: Wolfgang Girzalsky, Ismaila Francis Yusuf, der Erstautor des Papers, und Ralf Erdmann (v.l.) | Copyright: © RUB, Kramer
Das Bochumer Autorenteam: Wolfgang Girzalsky, Ismaila Francis Yusuf, der Erstautor des Papers, und Ralf Erdmann (v.l.) | Copyright: © RUB, Kramer 

Peroxisomen übernehmen zentrale Aufgaben im Lipidstoffwechsel und bei der Zellentgiftung, wofür Enzyme präzise transportiert werden müssen. Das Team um Ralf Erdmann und Ismaila Francis Yusuf zeigte, dass der RADAR-Weg – Receptor Accumulation and Degradation in the Absence of Recycling – fehlerhafte oder nicht mehr funktionsfähige Rezeptoren eliminiert. Im Zentrum steht die AAA-ATPase Cdc48p, die mit Kofaktoren Ufd1p, Npl4p und der AAA-ATPase Msp1p zusammenwirkt, um defekte Rezeptoren aus der Membran zu ziehen und für den Abbau durch das Proteasom vorzubereiten.

Der Mechanismus ähnelt dem ERAD-System im endoplasmatischen Retikulum und trägt zur Vorbeugung von Fehlfunktionen bei, was die Zellgesundheit erhält. Da Peroxisomen auch im menschlichen Stoffwechsel eine Schlüsselrolle spielen und der RADAR-Weg bis zum Menschen konserviert ist, bieten die Ergebnisse neue Erkenntnisse zur Zellhomöostase und Proteinqualitätskontrolle.

Original Paper:

Role of AAA-ATPase Cdc48p in peroxisomal quality control – ScienceDirect


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

Gender-Hinweis. Die in diesem Text verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich immer gleichermaßen auf weibliche, männliche und diverse Personen. Auf eine Doppel/Dreifachnennung und gegenderte Bezeichnungen wird zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet.