PTB und Charité eröffnen Zentrum für Quantensensoren in der Hirnforschung

von | Okt. 21, 2025 | Forschung, Gesundheit

Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) und die Charité – Universitätsmedizin Berlin haben ein neues Zentrum für Magnetoenzephalografie mit optisch gepumpten Magnetometern (OPM-MEG) eröffnet. Das Zentrum soll durch den Einsatz neuartiger Quantensensoren Fortschritte in der Erforschung neurologischer Erkrankungen wie Schizophrenie, Parkinson und Epilepsie bringen. Die Eröffnung fand in Anwesenheit der Berliner Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, Ina Czyborra, statt.

Die OPM-Sensoren messen winzige Magnetfelder, die durch neuronale Aktivität im Gehirn entstehen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Sensoren arbeiten sie bei Zimmertemperatur und erlauben eine hochaufgelöste Echtzeitmessung. Sie können direkt am Kopf angebracht werden und eignen sich daher auch für bewegliche Patienten, etwa Kinder oder Personen mit Bewegungsstörungen.

Eröffnung des neuen OPM-MEG-Zentrums | Copyright: Charité | René Krempin
Eröffnung des neuen OPM-MEG-Zentrums | Copyright: Charité | René Krempin

Das Zentrum auf dem Campus Charité Mitte verbindet die Expertise der PTB in biomagnetischen Messungen und Abschirmtechnik mit der klinischen Forschung der Charité zu neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen. Es umfasst ein Ganzkopf-System mit 96 Sensoren, finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die PTB betreibt eine magnetisch abgeschirmte Kabine, um Störfelder auszublenden.

Ziele des Zentrums sind die Verbesserung der Quantensensorik, die genauere Lokalisierung epileptischer Herde bei Kindern und die Weiterentwicklung von Gehirn-Computer-Schnittstellen zur Steigerung der Mobilität behinderter Menschen. Kooperationen mit Wissenschaft und Wirtschaft sollen den Technologietransfer fördern und Start-ups unterstützen. Das Projekt trägt zu Initiativen wie Berlin Quantum und Berlin UNITE bei.

Die PTB als nationales Metrologieinstitut entwickelt Messtechnik und forscht in Quantentechnologien. Die Charité als eine der größten Universitätskliniken Europas verbindet Spitzenmedizin mit translationaler Forschung.


VORSCHAU: Der Deutsche Kongress für Laboratoriumsmedizin (DKLM) 2025 verspricht spannende Einblicke in die Schnittstelle von Wissenschaft und klinischer Praxis. Unter dem Leitmotiv „Science for Precision Medicine“ laden die Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL) sowie der Dachverband für Technologen/-innen und Analytiker/-innen in der Medizin Deutschland e.V (DVTA) Fachleute aus Forschung, Klinik und Industrie ein, sich am 23. und 24. Oktober im Congress Center Leipzig (CCL) zu treffen. Der zweitägige Event richtet sich an Laborärzte, Biomedizinische Analytiker und Entscheidungsträger, um aktuelle Fortschritte in der Diagnostik zu diskutieren und Netzwerke zu stärken. Bereits am 22. Oktober findet die feierliche Eröffnung des Kongresses mit der Verleihung der MedLabAwards im Salles de Pologne statt.


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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