PFAS stören Plazentafunktion: Neues 3D-Modell enthüllt Risiken
Forschende des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und des Städtischen Klinikums Dessau haben ein 3D-Plazenta-Modell entwickelt, das zeigt, wie Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) die Plazentafunktion beeinträchtigen. Die im Fachjournal Environmental Research veröffentlichte Studie belegt Störungen, die die fötale Entwicklung gefährden können.
Die Plazenta reguliert den Nährstoffaustausch zwischen Mutter und Fötus, doch PFAS reichern sich trotz ihrer Barrierefunktion an und erhöhen das Risiko für Fehlgeburten. Das Forschungsteam untersuchte sechs PFAS-Verbindungen, die in Plazentagewebe von 31 Frauen im ersten Trimester nachgewiesen wurden. Diese wurden als Mischung in einem 3D-Trophoblastenmodell getestet, das die frühe Plazenta realistisch nachbildet.

Die Ergebnisse zeigen, dass PFAS die Invasivität von Plazentazellen verringern, was den Nährstofftransfer einschränkt. Zudem stören sie die Genexpression, beeinträchtigen Apoptose und Proliferation und reduzieren die Produktion des Hormons β-hCG, das für eine gesunde Schwangerschaft entscheidend ist. Diese Veränderungen können den Schwangerschaftsverlauf negativ beeinflussen.
Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit, PFAS-Exposition in der Frühschwangerschaft genauer zu untersuchen, und bietet mit dem 3D-Modell ein neues Werkzeug für die Risikobewertung.
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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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