Personalisierte Strahlentherapie: MR-LINAC in Dresden mit neuer Gating-Funktion

Die Hochschulmedizin Dresden hat einen bedeutenden Fortschritt in der personalisierten Strahlentherapie erzielt. Der seit Juni 2022 eingesetzte MR-LINAC „Unity“ von Elekta, der Magnetresonanztomographie und Strahlentherapie kombiniert, wurde mit einer Gating-Funktionalität ausgestattet. Diese ermöglicht die Echtzeit-Verfolgung von Tumorbewegungen, etwa durch Atmung oder Darmbewegungen, und erhöht die Präzision der Bestrahlung. Über 200 Patienten wurden bereits mit dem Gerät behandelt, darunter die 40-jährige Stefanie Beyer, die an einem seltenen Stroma-Sarkom leidet.
Bei Stefanie Beyer, bei der 2023 Metastasen in Kopf, Lunge und Nebenniere diagnostiziert wurden, kam der MR-LINAC für die Bestrahlung der Nebenniere zum Einsatz, während Hirnmetastasen mit einem Standard-Linearbeschleuniger behandelt wurden. Die Gating-Funktion erlaubt es, Tumore gezielt zu bestrahlen, gesundes Gewebe wie Dünndarm, Dickdarm oder Niere zu schonen und die Anzahl der Sitzungen zu reduzieren. Beyer berichtete von guter Verträglichkeit mit nur leichter Müdigkeit als Nebenwirkung.

Der MR-LINAC wird vor allem für bewegliche Weichgewebstumoren in Organen wie Lunge, Leber oder Prostata eingesetzt, aber auch für nicht-onkologische Erkrankungen wie Herzerkrankungen, erstmals getestet in Dresden im März 2023. Die Investition in das Gerät wurde vom Freistaat Sachsen mit fast neun Millionen Euro gefördert, begleitende Forschungsprojekte unterstützt der Europäische Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Dresden war 2022 der fünfte Standort in Deutschland mit einem MR-LINAC, neben Heidelberg, Tübingen, München und Trier. Das Upgrade wird schrittweise an allen Standorten eingeführt.
Die Behandlung erfolgt am Sarkomzentrum des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT/UCC) Dresden, einem von der Deutschen Krebshilfe geförderten Spitzenzentrum. Die Kombination aus modernster Technik und interdisziplinärer Zusammenarbeit ermöglicht eine hochspezialisierte Versorgung, insbesondere bei seltenen Tumoren wie Sarkomen.
Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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