Nobelpreis für Physik: Turbo für die Krebsdiagnose

von | Okt 9, 2024 | Allgemein, Forschung, Gesundheit

Der Nobelpreis für Physik 2024 ehrt herausragende Beiträge im Bereich des maschinellen Lernens und der künstlichen neuronalen Netze. Was die meisten Menschen nicht wissen: Die Arbeiten der beiden Nobelpreis-Laureaten 2024 sind ein Quantensprung für die Diagnose von Krebs und anderen schweren Erkrankungen – und verändern die Labormedizin nachhaltig.

Zunächst die Fakten zur Preisvergabe: John Hopfield von der Princeton University und Geoffrey Hinton von der University of Toronto werden für ihre wegweisenden Entdeckungen und Innovationen ausgezeichnet, die maschinelles Lernen durch künstliche neuronale Netze ermöglichten.

Hopfield und Hinton nutzten Werkzeuge aus der Physik, um Methoden zu entwickeln, die den Grundstein für das heutige leistungsstarke maschinelle Lernen legten. Hopfield erfand ein nach ihm benanntes Netzwerk, das eine Methode zum Speichern und Wiederherstellen von Mustern verwendet. Hinton baute auf diesem Konzept auf und entwickelte die sogenannte Boltzmann-Maschine, die in der Lage ist, charakteristische Elemente in bestimmten Datenarten zu erkennen.

Der Nobelpreis für Physik 2024 wird die Labormedizin verändern - und bessere Krebsdiagnosen erlauben. Symbolbild. Credits: Pixabay
Der Nobelpreis für Physik 2024 wird die Labormedizin verändern – und bessere Krebsdiagnosen erlauben. Symbolbild. Credits: Pixabay

Die Arbeiten der Preisträger haben weitreichende Auswirkungen auf verschiedene wissenschaftliche Disziplinen, darunter die Physik selbst, wo künstliche neuronale Netze beispielsweise bei der Entwicklung neuer Materialien mit spezifischen Eigenschaften eingesetzt werden. Besonders bedeutsam sind die Anwendungen jedoch in der Labormedizin.

In der Labormedizin ermöglichen die auf den Arbeiten von Hopfield und Hinton basierenden Technologien nämlich eine schnellere und präzisere Analyse medizinischer Bilder. Das trägt wesentlich dazu bei, Krankheiten früher und genauer zu diagnostizieren. Denn: Künstliche neuronale Netze können komplexe Muster in medizinischen Daten erkennen, die für das menschliche Auge oft schwer zu erfassen sind. Dies führt zu einer verbesserten Interpretation von Laborergebnissen, einer genaueren Vorhersage von Krankheitsverläufen und einer personalisierten Medizin, die auf individuelle Patientendaten zugeschnitten ist.

Die Anwendung dieser Technologien in der Labormedizin hat das Potenzial, die Effizienz und Genauigkeit diagnostischer Verfahren erheblich zu steigern. Automatisierte Bildanalysen können beispielsweise bei der Untersuchung von Blut- oder Gewebeproben eingesetzt werden, um Anomalien schneller zu erkennen. Darüber hinaus können maschinelle Lernalgorithmen große Mengen an Patientendaten analysieren, um Muster zu identifizieren, die auf bestimmte Krankheiten oder Gesundheitsrisiken hindeuten.

Die Verleihung des Nobelpreises an Hopfield und Hinton unterstreicht die wachsende Bedeutung der künstlichen Intelligenz in den Naturwissenschaften und der Medizin. Ihre Forschung hat nicht nur das Verständnis komplexer Systeme revolutioniert, sondern auch praktische Anwendungen hervorgebracht, die das Potenzial haben, die medizinische Diagnostik und Behandlung grundlegend zu verbessern.

Die Verleihung des Nobelpreises an Hopfield und Hinton unterstreicht die Bedeutung der KI-Forschung in der heutigen Wissenschaft. Ihre Forschungen sind die Basis für viele Anwendungen, die über die Physik hinausreichen und sich in fast allen Aspekten des Alltags etabliert haben.

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