Neutrophile: Neuer Therapieansatz gegen Krebs entdeckt

Forscher der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen haben einen vielversprechenden Ansatz zur Krebsbekämpfung entwickelt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Jadwiga Jablonska wurde die gezielte Blockade des STAT3-Signalwegs in neutrophilen Granulozyten untersucht, die eine Schlüsselrolle in der Tumorabwehr spielen könnte. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Signal Transduction and Targeted Therapy“ veröffentlicht. Die Studie wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.

Der STAT3-Signalweg ist bekannt für seine tumorfördernde Wirkung, insbesondere in Tumorzellen und verschiedenen Immunzellen. Neutrophile Granulozyten, die lange Zeit vor allem als Ersthelfer bei Infektionen galten, stehen zunehmend im Fokus der Krebsforschung, da sie oft das Tumorwachstum fördern und mit einer schlechten Prognose verbunden sind. Die Studie zeigt, dass Neutrophile durch die Blockade des STAT3-Signalwegs das Immunsystem aktivieren und zytotoxische T-Zellen stimulieren können, die gezielt Tumorzellen angreifen.
In Laborversuchen führte die Hemmung des Signalwegs zu einer verstärkten anti-tumoralen Immunantwort. Das Immunprofil im Tumor und in umliegenden Lymphknoten veränderte sich, mit einer erhöhten Anzahl hochaktiver CD8⁺-T-Zellen, die Krebszellen effizient bekämpfen konnten. Dadurch wurden Tumorwachstum und Metastasierung deutlich reduziert. Dieser Ansatz eröffnet neue Möglichkeiten für die Krebsimmuntherapie und könnte künftig die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden vorantreiben, um die Überlebenschancen von Krebspatienten zu verbessern.
Original Paper:
Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
Gender-Hinweis. Die in diesem Text verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich immer gleichermaßen auf weibliche, männliche und diverse Personen. Auf eine Doppel/Dreifachnennung und gegenderte Bezeichnungen wird zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet.