Neues Max Planck Center startet biomedizinische Forschung in Südkorea

von | Juli 29, 2025 | Forschung, Gesundheit, Politik

Forschende des Max-Planck-Instituts für medizinische Forschung in Heidelberg, des Max-Planck-Instituts für Neurobiologie des Verhaltens – caesar in Bonn und des Institute for Basic Science (IBS) an der Yonsei University in Seoul bündeln ihre Expertise im neuen Max Planck – Yonsei IBS Center for Deep Tissue Nanoscale Control. Das Zentrum nimmt am 1. August 2025 seine Arbeit auf, um zelluläre Prozesse tief im menschlichen Gewebe sichtbar zu machen und gezielt zu steuern, ohne das Gewebe zu schädigen.

Ziel der Partnerschaft ist die Entwicklung neuer Technologien an der Schnittstelle von Nanowissenschaften, synthetischer Zellbiologie und Neurowissenschaften. Diese sollen Anwendung in Bereichen wie der Immuntherapie finden. Das interdisziplinäre Forschungsprogramm setzt auf nachhaltigen Austausch und nutzt innovative Ansätze wie Magnetfelder oder Ultraschall, da klassische Methoden wie Lichtmikroskopie an physikalische Grenzen stoßen. Das Zentrum ist das zweite Max Planck Center mit einem Partner in Südkorea und eines von vier mit asiatischer Beteiligung.

Max-Planck-Wissenschaftler*innen untersuchen mithilfe magnetischer Nanopartikel, wie physikalische Kräfte das Wachstum neuer Blutgefäße beeinflussen. Hier zu sehen: Winzige Blutgefäßsprösslinge (rot; Zellkern in Blau), die aus 3D-Gewebemodellen wachsen | Copyright: MPI für medizinische Forschung
Max-Planck-Wissenschaftler*innen untersuchen mithilfe magnetischer Nanopartikel, wie physikalische Kräfte das Wachstum neuer Blutgefäße beeinflussen. Hier zu sehen: Winzige Blutgefäßsprösslinge (rot; Zellkern in Blau), die aus 3D-Gewebemodellen wachsen | Copyright: MPI für medizinische Forschung

Die Kooperation ermöglicht die zerstörungsfreie Untersuchung und Steuerung zellulärer Vorgänge tief im Gewebe, was neue therapeutische Möglichkeiten eröffnen könnte. Die neuen Abteilungen des Max-Planck-Instituts für medizinische Forschung in Heilbronn, die sich auf Künstliche Intelligenz in der Biomedizin konzentrieren, werden Forschungsprojekte mit Gastwissenschaftlern aus Südkorea vorantreiben und den Transfer in medizinische Anwendungen beschleunigen. Das Max-Planck-Institut für Neurobiologie des Verhaltens – caesar in Bonn untersucht, wie neuronale Aktivität Verhalten steuert, und entwickelt Werkzeuge, um das Gehirn bei frei beweglichen Tieren zu analysieren, ohne dessen Funktion zu beeinträchtigen.

Das Zentrum fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs durch ein Programm für Forschungsaufenthalte an den beteiligten Standorten. Das Institute for Basic Science (IBS) in Seoul bringt Expertise in der Nanomedizin ein, mit dem Ziel, die Medizin der Zukunft durch Nanowissenschaften zu revolutionieren. Die Forschungsergebnisse sollen Grundlagenforschung und praktische Anwendungen verbinden, um biomedizinische Innovationen voranzutreiben.


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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