Neuer Cochrane Review zeigt potenziellen Nutzen der HPV-Impfung nach Konisation

von | Sep. 25, 2025 | Forschung, Gesundheit

Ein aktuell veröffentlichter Cochrane Review, geleitet von Forschenden des Universitätsklinikums Freiburg, deutet darauf hin, dass die HPV-Impfung auch bei Frauen mit bereits erfolgter Konisation sinnvoll sein könnte. Gebärmutterhalskrebs, verursacht durch Hochrisiko-HPV-Typen wie 16 und 18, ist eine häufige gynäkologische Erkrankung in Deutschland. Die Studie untersuchte, ob die Impfung Frauen nach operativer Entfernung von Krebsvorstufen (CIN2+) vor erneuten Zellveränderungen schützt.

Die Analyse basiert auf 13 Studien mit über 21.000 Teilnehmerinnen, darunter zwei randomisierte kontrollierte Studien (RCTs). Ergebnisse zeigen, dass geimpfte Frauen innerhalb von zwei bis drei Jahren seltener CIN2+-Veränderungen entwickeln (0,6–1,5 %) im Vergleich zu Ungeimpften (2,3 %). Besonders Frauen nach Konisation gelten als Risikogruppe für erneute HPV-bedingte Veränderungen. Dennoch stuft der Review die Evidenzqualität als gering bis sehr gering ein, da Verzerrungsrisiken in den RCTs bestehen und der optimale Impfzeitpunkt unklar bleibt.

Durch HPV-Infektion kann ein Zervixkarzinom entstehen. Credits: Wikipedia/ CC BY-SA 4.0
Durch HPV-Infektion kann ein Zervixkarzinom entstehen. Credits: Wikipedia/ CC BY-SA 4.0

Zu weiteren Fragen wie Schutz vor Neuinfektionen, CIN3+ oder Krebs selbst fehlen aussagekräftige Daten. Auch Evidenz zu Nebenwirkungen ist begrenzt; leichte Reaktionen an der Einstichstelle traten bei 92 % auf, schwere allergische Reaktionen bei 1 %. Der Review fordert weitere RCTs, etwa vom Imperial College London, um die Evidenzlage zu verbessern. Einige Ärzte empfehlen die Impfung bereits, und manche Krankenkassen übernehmen die Kosten.

Original Paper:

Human papillomavirus (HPV) vaccination in women with conisation – Kapp, P – 2025 | Cochrane Library


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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