Neue Technologie entschlüsselt Immunzell-Kommunikation für personalisierte Therapien

von | Aug. 8, 2025 | Forschung, Gesundheit

Ein interdisziplinäres Team unter der Leitung des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH), des Max Delbrück Center, des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Heidelberg Institute for Stem Cell Technology and Experimental Medicine (HI-STEM) und der Queen Mary University of London hat eine bahnbrechende Technologie entwickelt, die die Kommunikation von Immunzellen entschlüsselt. Die Methode, veröffentlicht in Nature Methods, ermöglicht Einblicke in die Immunabwehr bei Virusinfektionen, die Entstehung von Autoimmunerkrankungen und die Wirksamkeit von Immuntherapien bei Krebs. Sie bietet die Grundlage für personalisierte Therapieansätze.

Das Immunsystem schützt den Körper durch ein komplexes Kommunikationsnetzwerk, in dem Immunzellen Erreger oder Krebszellen erkennen, alarmieren und eliminieren. Störungen dieser Kommunikation können zu Krankheiten wie Krebs oder Autoimmunerkrankungen führen. Krebszellen umgehen oft die Immunüberwachung, indem sie die Zell-Zell-Interaktionen manipulieren. Moderne Immuntherapien stellen diese Kommunikation wieder her, doch nicht alle Patienten profitieren gleichermaßen, und Vorhersagemethoden fehlen.

Symbolbild. Credits: Roger Brown/pexels
Symbolbild. Credits: Roger Brown/pexels

Die neue Technologie misst Millionen von Zell-Zell-Interaktionen schnell und kostengünstig, sowohl in Forschungslaboren als auch in der Klinik. Sie ermöglicht die Analyse des Verhaltens von Immuntherapien und die Vorhersage individueller Therapieansprechen. Zudem erstellten die Forscher dynamische Karten von Immunzellnetzwerken, die zeigen, wie die Immunabwehr in verschiedenen Geweben bei Virusinfektionen und Autoimmunerkrankungen koordiniert wird.

Die Entwicklung gelang durch die Zusammenarbeit von Experten aus Medizin, Informatik und Biowissenschaften, maßgeblich getragen von den Doktoranden Dominik Vonficht, Lea Jopp-Saile, Schayan Yousefian und Viktoria Flore. Unter der Leitung von Prof. Simon Haas und PD Dr. Dr. Daniel Hübschmann wird die Technologie nun mit klinischen Partnern weiterentwickelt, um Behandlungserfolge präziser vorherzusagen und personalisierte Therapien gezielt einzusetzen. Die Ergebnisse könnten die Behandlung von Krebs und Autoimmunerkrankungen revolutionieren.

Original Paper:

Ultra-high-scale cytometry-based cellular interaction mapping | Nature Methods


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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