Neue Methode beschleunigt Bakteriennachweis erheblich

von | Mai 6, 2025 | Forschung, Gesundheit, Nicht kategorisiert

Forschende der Technischen Universität München und des Imperial College London haben eine innovative Methode entwickelt, um Bakterien innerhalb weniger Minuten zu identifizieren. Damit verkürzt sich die Diagnosezeit von mehreren Tagen drastisch, was eine schnellere Behandlung bakterieller Erkrankungen ermöglicht.

Prof. Nicole Strittmatter (l.) und Erstautorin Wei Chen stehen mit einer Gewebeprobe vor dem Massenspektrometer. | Quelle: Robert Reich / TUM | Copyright: Robert Reich / TUM
Prof. Nicole Strittmatter (l.) und Erstautorin Wei Chen stehen mit einer Gewebeprobe vor dem Massenspektrometer. | Quelle: Robert Reich / TUM | Copyright: Robert Reich / TUM 

Statt zeitaufwändiger Bakterienkulturen nutzt das Team um Professorin Nicole Strittmatter und Dr. James S. McKenzie die Massenspektrometrie. Diese analysiert spezifische Stoffwechselprodukte von Bakterien direkt in Gewebe- oder Stuhlproben. Eine Datenbank mit 232 medizinisch relevanten Bakterienspezies und ihren Biomarkern bildet die Grundlage, um Erreger wie solche für Magenkrebs, Lungen- und Hirnhautentzündungen, Frühgeburten, Gonorrhö oder Blutvergiftungen nachzuweisen.

Die Methode, die indirekt über Stoffwechselprodukte Bakterien detektiert, bietet Potenzial für die personalisierte Medizin, indem sie präzise, patientenspezifische Therapien ermöglicht. Um die Technologie in der klinischen Praxis zu etablieren, soll die Datenbank nun erweitert werden, da bisher nur ein Teil der über 1400 bekannten bakteriellen Krankheitserreger erfasst ist. Ziel ist es, deren Stoffwechselprodukte zu katalogisieren, um die Methode flächendeckend einsetzbar zu machen.

Erstautorin Wei Chen, Doktorandin am Department of Bioscience der TUM School of Natural Sciences in Garching, betont: „Unser innovativer Ansatz besteht darin, nicht direkt nach den krankmachenden Bakterien zu suchen, sondern lediglich nach ihren Stoffwechselprodukten. Das ermöglicht uns einen indirekten, aber sehr viel schnelleren Nachweis.“

Original Paper:

https://www.nature.com/articles/s41467-024-55457-7


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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