Neue Erkenntnisse zu Long-COVID: Botenstoffe in Nasenschleimhaut als Ursache identifiziert
Ein Forschungsteam aus dem Forschungszentrum Borstel, der Christian-Albrechts-Universität Kiel, der Universität zu Lübeck und dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein hat neue Einblicke in die Ursachen des Post-COVID-Syndroms gewonnen. Die Studie, veröffentlicht in Nature Communications, zeigt, dass zwei Botenstoffe, TNFα und TGFβ, anhaltende Entzündungsprozesse in der Nasenschleimhaut auslösen. Diese Entzündungen behindern die Regeneration des Gewebes und tragen zu den langfristigen Beschwerden bei.

Die Forscher untersuchten Nasenbiopsien von 25 Patienten im Rahmen der bundesweiten NAPKON-Kohorte. Durch modernste Einzelzell-Transkriptomik und zellbiologische Modelle stellten sie fest, dass die Schleimhaut der oberen Atemwege auch Monate nach einer SARS-CoV-2-Infektion strukturell verändert bleibt, obwohl kein aktives Virus mehr nachweisbar ist. Die Botenstoffe TNFα und TGFβ stören die Regeneration des Flimmerepithels, was zu Atemwegsbeschwerden und erhöhter Infektanfälligkeit führt.
Die Ergebnisse könnten neue Ansätze für gezielte Therapien eröffnen, indem spezifische Signalwege beeinflusst werden, um Symptome zu lindern und langfristige Schäden zu verhindern. Die Mechanismen könnten auch für andere chronische Lungenerkrankungen relevant sein, was weitere Untersuchungen erfordert. Der Erfolg der Studie basiert auf der interdisziplinären Zusammenarbeit innerhalb des Exzellenzclusters PMI und mit dem Industriepartner Singleron.
Original Paper
Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
Gender-Hinweis. Die in diesem Text verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich immer gleichermaßen auf weibliche, männliche und diverse Personen. Auf eine Doppel/Dreifachnennung und gegenderte Bezeichnungen wird zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet.




