Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen: Ärzte fordern mehr Engagement von Pharmaunternehmen

von | Juli 28, 2025 | Nachhaltigkeit, Politik

Ökologische Nachhaltigkeit gewinnt im deutschen Gesundheitswesen zunehmend an Bedeutung. Eine Umfrage von AstraZeneca Deutschland, im Dezember 2024 durchgeführt, zeigt, dass Ärzte Nachhaltigkeit als zentralen Bestandteil ihres beruflichen Alltags betrachten und konkrete Maßnahmen von Pharmaunternehmen erwarten. Die Befragung, bereits 2022 erstmalig durchgeführt, wurde 2024 erweitert, um die Verantwortung der Pharmaindustrie in diesem Bereich genauer zu beleuchten.

Umfrage unter Ärzten: Ergebnisse des Ärzt:innen-Barometers zum Faktor Nachhaltigkeit. Credits: AstraZeneca
Umfrage unter Ärzten: Ergebnisse des Ärzt:innen-Barometers zum Faktor Nachhaltigkeit. Credits: AstraZeneca

Die Ergebnisse verdeutlichen: Nachhaltigkeit bleibt für 86 Prozent der Ärzte ein zentrales Thema, auf dem gleichen hohen Niveau wie 2022. Ein klarer Zusammenhang zwischen Umwelt und Patientengesundheit wird von 88 Prozent gesehen. Für 87 Prozent ist es essenziell, dass die Gesundheitsbranche aktiv wird, wobei 71 Prozent den Pharmaunternehmen eine Schlüsselrolle bei der nachhaltigen Gestaltung des Gesundheitswesens zuschreiben.

Ein Schwerpunkt liegt auf umweltfreundlichen Medizinprodukten und nachhaltigen Materialien, die von der Mehrheit der Ärzte bei Therapieentscheidungen berücksichtigt werden. Über die Hälfte (54 Prozent) integriert Nachhaltigkeitsaspekte in ihre Therapieentscheidungen, besonders Allgemein-, praktische Ärzte und Internisten (61 Prozent), Pulmologen (60 Prozent) und Diabetologen (59 Prozent). Weitere Prioritäten sind die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks von Produkten, die Dekarbonisierung von Unternehmen und Lieferketten sowie Investitionen in Prävention und Früherkennung. Besonders Allgemein-, praktische Ärzte, Internisten und Pulmologen legen mit 90 Prozent großen Wert auf Nachhaltigkeit.

Ein starkes Signal ist die Offenheit für digitale Alternativen: Über 90 Prozent der Ärzte unterstützen den Verzicht auf gedruckte Materialien, wenn digitale Optionen verfügbar sind. Zwei Drittel bevorzugen digitale Fachinformationen, was oft bereits Praxisalltag ist. Bei Beipackzetteln sind 20 Prozent und bei Patienteninformationen wie Broschüren 17 Prozent für eine digitale Umstellung.

Die Umfrage, durchgeführt von Bonsai Research im Auftrag von AstraZeneca Deutschland, basiert auf einer Online-Befragung mit 259 Ärzten aus sieben Fachbereichen: Allgemeinmedizin, praktische Ärzte, Internisten, Kardiologie, Hämatologie/Onkologie, Nephrologie, Rheumatologie, Pulmologie und Diabetologie. Sie beleuchtet Nachhaltigkeit in Bezug auf Fortbildungen, Pharmavertreterbesuche und Infomaterialien.


Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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