Medizinische Hochschule Hannover trauert um Prof. Dr. Michael P. Manns

Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) trauert um ihren ehemaligen Präsidenten und weltweit renommierten Gastroenterologen Prof. Dr. Michael P. Manns, der am 15. August 2025 im Alter von 73 Jahren an den Folgen einer Tumorerkrankung verstorben ist. Trotz seiner Erkrankung blieb Manns bis zuletzt wissenschaftlich aktiv und trieb den Aufbau des Zentrums für Individualisierte Infektionsmedizin (CiiM), einer Kooperation zwischen der MHH und dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig, voran.
Prof. Manns prägte die MHH über Jahrzehnte maßgeblich. Von 1991 bis 2020 leitete er die Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie und setzte Schwerpunkte in der Erforschung von Lebererkrankungen, insbesondere Virushepatitiden, Autoimmunerkrankungen, Leberzellkarzinomen sowie Transplantations- und regenerativer Medizin. Er war an klinischen Studien beteiligt, die neue Standardtherapien für chronische Hepatitis etablierten, und gründete das nationale Kompetenznetz Hepatitis (Hep-Net), das durch die Deutsche Leberstiftung verstetigt wurde.

Als einer der weltweit meistzitierten Wissenschaftler war Manns eine prägende Persönlichkeit in der Medizin. Er übernahm den Vorsitz bedeutender Fachgesellschaften wie der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS), der Deutschen Arbeitsgemeinschaft zum Studium der Leber (GASL), der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) und der United European Gastroenterology (UEG). Von 2019 bis 2024 war er Präsident der MHH, eine Zeit, die von Herausforderungen wie der Corona-Pandemie, einem Generationswechsel und dem geplanten Neubau der MHH geprägt war. Sein Ziel war die Weiterentwicklung der MHH zu einem umfassenden Hannover Health Science Campus mit Fokus auf Forschungsexzellenz.
Im Januar 2025 übernahm Manns eine Seniorprofessur des Landes Niedersachsen und blieb seiner Klinik eng verbunden. Für seine Verdienste wurde er im April 2025 mit dem Großen Verdienstkreuz des Niedersächsischen Verdienstordens ausgezeichnet. Der damalige Ministerpräsident Stephan Weil würdigte ihn mit den Worten, er habe dafür gesorgt, dass Menschen länger und besser leben.
Die MHH-Präsidentin Prof. Dr. Denise Hilfiker-Kleiner bezeichnete Manns als herausragenden Arzt, Wissenschaftler und Vorbild, dessen Erbe weiterhin Leben retten werde. Prof. Dr. Heiner Wedemeyer, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie, betonte Manns’ Rolle als Mentor und Motivator, von dessen Expertise und Unterstützung zahlreiche Mediziner in Deutschland profitierten.
Die MHH und die wissenschaftliche Gemeinschaft verlieren mit Prof. Manns eine herausragende Persönlichkeit, deren Beiträge die Gesundheitsforschung nachhaltig geprägt haben. Sein Lebenswerk wird in der medizinischen Forschung und Patientenversorgung weiterwirken.
Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
Gender-Hinweis. Die in diesem Text verwendeten Personenbezeichnungen beziehen sich immer gleichermaßen auf weibliche, männliche und diverse Personen. Auf eine Doppel/Dreifachnennung und gegenderte Bezeichnungen wird zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet.