Mathias Munschauer übernimmt Leitung der Molekularen Virologie am Universitätsklinikum Heidelberg

Prof. Dr. Mathias Munschauer, ein international anerkannter Experte für RNA-Viren, hat die Leitung der Abteilung Molekulare Virologie am Zentrum für Infektiologie des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) übernommen. Gleichzeitig trat er eine W3-Professur für Molekulare Virologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg an. Munschauer folgt Prof. Dr. Ralf Bartenschlager, der sich nach seiner Pensionierung verstärkt seinen Forschungsprojekten widmet.
Munschauers wissenschaftlicher Werdegang begann mit einem Praktikum am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, das seine Leidenschaft für die molekularbiologische Forschung weckte. Nach Stationen an renommierten Institutionen wie der Rockefeller University, dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, dem Broad Institute of MIT and Harvard sowie dem Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung in Würzburg kehrt er nun als ausgewiesener Spezialist für RNA-Viren nach Heidelberg zurück. Seine Forschung konzentriert sich auf die molekularen Prozesse, die nach dem Eindringen eines RNA-Virus in eine Zelle über den Erfolg oder Misserfolg der Infektion entscheiden. Besonders interessiert ihn, wie das virale Erbgut mit Wirtsfaktoren interagiert, um die Vermehrung des Virus zu ermöglichen.

Ein zentrales Ziel von Munschauers Arbeit ist die systematische Untersuchung dieser frühen intrazellulären Interaktionen mithilfe moderner RNA-Analyseverfahren, maschinellem Lernen und bildgebenden Verfahren. Diese Ansätze sollen nicht nur die Mechanismen viraler Infektionen entschlüsseln, sondern auch Hinweise auf das pandemische Potenzial neu auftretender Viren liefern. Langfristig könnten die Erkenntnisse die Grundlage für neue therapeutische Strategien bilden. Munschauer betont die Bedeutung der RNA nicht nur als zentrales Element von Krankheitserregern, sondern auch als vielversprechende Grundlage für innovative Therapeutika, etwa mRNA-basierte Wirkstoffe.
Die hervorragende Infrastruktur und die enge Vernetzung am Heidelberger Innovationscampus „Health and Life Science Alliance“ bieten ideale Bedingungen für Munschauers Forschung. Besonders die Kombination seiner RNA-Techniken mit den Stärken des Zentrums für Infektiologie in der Mikroskopie und modernen Bildgebungsverfahren eröffnet neue Kooperationsmöglichkeiten. Munschauer sieht zahlreiche Anknüpfungspunkte zu anderen Einrichtungen der Universität Heidelberg und betont die interdisziplinäre Ausrichtung seiner Arbeit, die moderne RNA-Biologie mit klassischer Virologie verbindet.
Mit seiner umfassenden Expertise und seinem Portfolio an RNA-Techniken will Munschauer die Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Ansätze vorantreiben. Sein Team bringt Erfahrung in der Synthese und Herstellung mRNA-basierter Wirkstoffkandidaten mit, die am Standort Heidelberg als Grundlage für interdisziplinäre Projekte dienen sollen. Die enge Verzahnung von Forschung und potenziellen Anwendungen könnte die Behandlung viraler Erkrankungen nachhaltig verbessern und Heidelberg als führendes Zentrum der Virusforschung weiter stärken.
Weiterführende Informationen:
Molecular Virology: Universitätsklinikum Heidelberg
Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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