Leukämie: Laborplattform ermöglicht automatisierte CAR-T-Zellproduktion am Ort der Behandlung

von | Juli 24, 2025 | Forschung

Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT in Aachen und das Universitätsklinikum Würzburg haben gemeinsam mit elf internationalen Partnern eine automatisierte Plattform zur Herstellung genetisch veränderter CAR-T-Zellen entwickelt. Diese soll die Behandlung von Leukämie und Lymphom durch patientenspezifische Therapien direkt am Behandlungsort ermöglichen. Das erste Produktionsmodul, Teil des EU-Projekts AIDPATH (Artificial Intelligence-driven, Decentralized Production for Advanced Therapies in the Hospital), wurde am Universitätsklinikum Würzburg installiert und hat erste Tests erfolgreich bestanden. Nun folgen weitere Prüfungen, um höchste Standards in Präzision, Sicherheit und Effizienz zu gewährleisten.

Produktionsstart direkt am Ort der Behandlung: Prof. Dr. Michael Hudecek, Universitätsklinikum Würzburg, und Dr. Bastian Nießing, Fraunhofer IPT, bei der Übergabe der AIDPATH-Plattform an ihren finalen Einsatzort. | Copyright: Quelle: Universitätsklinikum Würzburg
Produktionsstart direkt am Ort der Behandlung: Prof. Dr. Michael Hudecek, Universitätsklinikum Würzburg, und Dr. Bastian Nießing, Fraunhofer IPT, bei der Übergabe der AIDPATH-Plattform an ihren finalen Einsatzort. | Copyright: Quelle: Universitätsklinikum Würzburg 

CAR-T-Zelltherapie basiert auf genetisch modifizierten T-Zellen, die mit einem chimären Antigenrezeptor (CAR) ausgestattet werden, um Krebszellen gezielt zu bekämpfen. Bisher schränken hohe Kosten, komplexe Logistik und zentrale Produktion die Verfügbarkeit ein. Die AIDPATH-Plattform ermöglicht eine dezentrale, automatisierte Herstellung direkt im Krankenhaus, wodurch Produktionszeiten und Kosten sinken. Künstliche Intelligenz (KI) integriert patientenspezifische Daten und Biomarker, optimiert Prozesse und steigert die Therapieeffizienz. Die Plattform nutzt digitale Zwillinge für Echtzeit-Überwachung und die cloudbasierte Dateninfrastruktur „LogiqSuite“ von Ortec Logiqcare für kontinuierliche Optimierung.

Die Software „COPE“, entwickelt vom Fraunhofer IPT, steuert die Anlage über eine benutzerfreundliche Oberfläche, während der Facer-Bioreaktor von AglarisCell präzise Messungen von Glukose- und Laktatwerten ermöglicht. Das Projekt, gefördert durch die EU im Rahmen von Horizon 2020 (Förderkennzeichen 101016909), vereint 13 Partner aus sieben Ländern. Es priorisiert ethische Standards und Datenschutz, um Vertrauen in KI-gestützte Therapien zu gewährleisten.

Projektkonsortium

  • Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT, Aachen
  • Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg
  • AglarisCell SL, Tres Cantos
  • Ortec Logiqcare B.V. (Optimization Technology B.V. subsidiary), Zoetermeer
  • Fraunhofer-Institut für Zelltherapie and Immunologie IZI, Leipzig
  • Panaxea BV, Amsterdam
  • Foundation for Research and Technology – Hellas, (FORTH), Patras
  • IRIS Technology Solutions, Sociedad Limitada, Madrid
  • Red Alert Labs, Maisons-Alfort
  • Sartorius CellGenix GmbH, Freiburg
  • Fundacio Clinic per a la recerca Biomedica, Barcelona
  • SZTAKI Institute for Computer Science and Control, Budapest
  • University College London, London

Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR

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