Leberkrebs: Immunsubtypisierung und NK-Zell-Targeting für die Behandlung mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren

Das hepatozelluläre Karzinom (HCC), die häufigste Form von primärem Leberkrebs, macht etwa 75-85 % aller Leberkrebsfälle aus. Immun-Checkpoint-Inhibitoren (ICI) haben trotz ihrer überlegenen therapeutischen Wirkung erhebliche Nachteile, darunter therapieresistente Patienten und das Fehlen von Biomarkern zur Vorhersage des Ansprechens auf ICIs. Daher besteht ein dringender Bedarf an der Erforschung zuverlässiger Biomarker, um die Patientenprognose zu verbessern und gleichzeitig die unerwünschten Wirkungen von ICIs zu minimieren.
Diese in der Fachzeitschrift Genes & Diseases veröffentlichte Forschungsarbeit eines Teams der Medizinischen Universität Chongqing untersucht die Heterogenität von Immunsubtypen auf Einzelzellebene unter Verwendung von Massen- und Einzelzellsequenzierung, um potenzielle Zellen, die auf ICI ansprechen, und therapeutische Wirkstoffe bei HCC zu identifizieren.

Die Forscher verwendeten sieben prädiktive Scores, die mit der ICI-Antwort zusammenhängen, um die Wirksamkeit eines Immungen-Sets bei der Kategorisierung von HCC-Patienten zu messen. Die Ergebnisse bestätigten die Fähigkeit der Immunsignatur-Scores, zwei Immunsubtypen, Subtyp 1 und Subtyp 2, mit signifikanten Unterschieden in der Immunantwort zu unterscheiden. Die Patienten beider Subtypen zeigten unterschiedliche Gesamtüberlebensraten, Immunitätsniveaus, biologische Aktivitäten und TP53-Mutationsraten. Darüber hinaus ergab die Studie, dass Patienten mit Subtyp 1 im Vergleich zu denen mit Subtyp 2 eine signifikant bessere Gesamtüberlebensrate und höhere Werte für die Immunantwort aufwiesen.
Interessanterweise wurde in dieser Studie festgestellt, dass nur mit Subtyp 1 assoziierte natürliche Killerzellen (NK-Zellen) eine positive Korrelation mit immunfördernden Werten aufwiesen, was ihre potenzielle Rolle bei der Verbesserung der Wirksamkeit der ICI-Behandlung unterstreicht. Darüber hinaus untersuchten die Forscher 2494 potenzielle Arzneimittel mithilfe mehrerer Datenbanken und Netzwerkansätze, um potenzielle Therapeutika zu identifizieren, die auf Subtyp-1-assoziierte NK-Zellen abzielen. Unter den Kandidaten erwiesen sich Docetaxel und Thalidomid als vielversprechende Optionen zur Verbesserung des Ansprechens auf ICI. Eine Sensitivitätsanalyse ergab, dass die Empfindlichkeit gegenüber Docetaxel bei HCC-Patienten mit der Anzahl der mit dem Subtyp 1 verbundenen NK-Zellen anstieg, was darauf hindeutet, dass eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Docetaxel die Immunantwort bei HCC-Patienten verbessern kann.
Obwohl diese Forschung einen Rahmen für die immunbasierte Klassifizierung bei HCC bietet, muss die Korrelation zwischen NK-Zelluntergruppen und der Empfindlichkeit gegenüber Docetaxel durch klinische Studien weiter validiert werden. Dennoch könnte die Kombination von NK-Zellen des Subtyps 1 mit Docetaxel neue Hoffnung für die ICI-Behandlung von HCC bieten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Studie durch die Kombination von Massensequenzierung und Einzelzellsequenzierung die Zelltypen aufgedeckt hat, die sich potenziell auf die ICI auswirken, und potenzielle Arzneimittel identifiziert hat, was eine wissenschaftliche Referenz für künftige Studien zu ICI in der HCC-Behandlung darstellen wird.
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Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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