Labormedizin: Chrysanthi Skevaki wird neue Direktorin in Mainz
Ab dem 1. Januar 2026 übernimmt Chrysanthi Skevaki die Leitung des Instituts für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin an der Universitätsmedizin Mainz sowie die W3-Professur für Laboratoriumsmedizin. Zuvor leitete sie den Gießener Standort des Instituts für Laboratoriumsmedizin und Pathobiochemie am Universitätsklinikum Gießen und Marburg, war Arbeitsgruppenleiterin an der Medizinischen Fakultät der Philipps-Universität Marburg und innehatte dort eine W2-Professur für Immunologische Diagnostik chronischer Erkrankungen.
Skevaki tritt die Nachfolge von Karl Lackner an, der das Institut seit April 2001 geleitet hat und nun in den Ruhestand geht. Der Vorstandsvorsitzende der Universitätsmedizin Mainz hebt die zentrale Rolle des Instituts für die Patientenversorgung hervor und erwartet von Skevaki eine Weiterentwicklung durch Fokus auf Interdisziplinarität und Digitalisierung. Der Wissenschaftliche Vorstand lobt ihr zukunftsorientiertes Lehrkonzept und das Potenzial, den Immunologieschwerpunkt in Mainz zu stärken.
Im Institut werden jährlich mehr als sechs Millionen Analysen durchgeführt, darunter klinisch-chemische, hämatologische und hämostaseologische Routineuntersuchungen sowie Spezialanalysen in Bereichen wie Hämostaseologie, Endokrinologie, Immunologie, Medikamenten- und Spurenelementanalysen, Liquordiagnostik und molekulare Diagnostik.

Skevaki plant, das Institut durch moderne Technologien und Digitalisierung voranzutreiben, um das Angebot in Immunologie, Hämatologie und personalisierter Medizin zu erweitern. Sie sieht Chancen in der Analyse großer Datenmengen mit Künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen für klinische und wissenschaftliche Fragen. Nachhaltigkeit soll berücksichtigt werden, und das Institut soll als Referenzlabor etabliert werden.
In der Lehre will sie das Querschnittsfach Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin stärken und Studierende aus Chemie und biomedizinischen Fächern für Karrieren in der klinischen Chemie motivieren. Ihre Forschung konzentriert sich auf Exposom-induzierte Immunmodulation bei chronischen Entzündungen, unter Berücksichtigung von Umwelteinflüssen wie Allergenen, Virusinfektionen, Nanomikroplastik oder Zigarettenrauch. Dies soll Synergien mit Disziplinen wie Immunologie, Dermatologie, Virologie, Pädiatrie, Pneumologie und Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde schaffen, unterstützt durch Strukturen wie das Forschungszentrum für Immuntherapie.
Zur Person: Chrysanthi Skevaki, geboren 1976 in Athen, studierte Humanmedizin an der Semmelweis-Universität Budapest. Sie arbeitete in griechischen Kliniken und Forschungseinrichtungen, promovierte 2010 an der Nationalen und Kapodistrias-Universität Athen. Als Fachärztin für Medizinische Biopathologie, Mikrobiologie, Virologie, Infektionsepidemiologie und Laboratoriumsmedizin war sie seit 2015 am Universitätsklinikum Gießen und Marburg tätig. 2019 habilitierte sie sich in Marburg, 2025 erwarb sie einen Master of Health Business Administration in Erlangen-Nürnberg. Sie ist qualifiziert als Spezialistin für Labormedizin in der Schweiz und Department Associate an der Harvard T.H. Chan School of Public Health.
Skevaki erhielt Auszeichnungen wie den Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie 2022 sowie Fellowships der Europäischen Gesellschaft für Pneumologie und Pädiatrische Infektionskrankheiten. Sie ist Gutachterin für Fachzeitschriften und Fördergremien, Gründerin einer Studiengruppe für Atemwegsviren bei der Europäischen Gesellschaft für Klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten sowie Fellow dort und aktiv in Ausschüssen der Europäischen Akademie für Allergologie und klinische Immunologie.
Redaktion: X-Press Journalistenbüro GbR
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